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Berlin: Hochzeit: Schnapszahlen bevorzugt

Wer in diesem Jahr den Bund fürs Leben plant und eine Schnapszahl auf dem Trauschein haben möchte, der muss sich ranhalten. Rund 90 Berliner Paare wollen sich am 5.

Wer in diesem Jahr den Bund fürs Leben plant und eine Schnapszahl auf dem Trauschein haben möchte, der muss sich ranhalten. Rund 90 Berliner Paare wollen sich am 5. 5. 05 das Ja-Wort geben. Aber nur noch zwei Standesamtstermine in Steglitz-Zehlendorf waren gestern für den 5. Mai zu haben.

Nur vier der zwölf Berliner Bezirke bieten überhaupt die Möglichkeit, an diesem Datum zu heiraten. Denn schließlich handelt sich um den Himmelfahrtstag, und da haben die Behörden eigentlich geschlossen.

Allein dort, wo sich Mitarbeiter freiwillig bereiterklärt haben, am Feiertag Dienst zu schieben, ist deshalb die Hochzeit möglich. 22 Paare nutzen die Möglichkeit in Steglitz-Zehlendorf, 18 bis 20 werden es in Lichtenberg sein. Zehn Ehen werden von einer einzigen Standesbeamtin auf der Spandauer Zitadelle geschlossen.

Absoluter Spitzenreiter ist Charlottenburg-Wilmersdorf mit 40 Eheschließungen. Dafür sind fünf Standesbeamte von 9 bis 15.30 Uhr an drei Standorten im Dauerstress. „Die Orangerie im Schloßpark Charlottenburg war gleich am ersten Tag ausgebucht“, sagt Amtsleiterin Sylvia Brenke. Jeweils eine halbe Stunde dauert eine Trauung. Dagegen geht es in Berlins größter Eheschmiede in Charlottenburg-Wilmersdorf, die im vergangenen Jahr insgesamt 1932 Trauungen und 70 Partnerschaften besiegelte, am zweiten Spitzentag des Jahres, dem 20. Mai, mit nur 30 Hochzeiten eher ruhig zu.

Auch der 20. 05. 2005 steht bei den Berlinern wegen seiner augenfälligen Zahlenkombination hoch im Kurs. Vielleicht gerade deshalb, weil die Termine am 5. Mai so schnell vergriffen waren. Am 20. Mai haben allerdings alle Berliner Standesämter geöffnet und verzeichnen Hochbetrieb. Nicht weniger als rund 270 Paare wollen sich an diesem Tag – einem Freitag – das Ja-Wort geben. „Da brummt der Bär“, sagt Spandaus Amtsleiter Klaus-Ulrich Reckling. „Wir fahren Doppelschichten“, heißt es in Treptow-Köpenick. Und in Mitte ist sogar eine Doppelhochzeit angesagt.

Dennoch gibt es für Nachzügler – Anmeldungen sind jeweils ein halbes Jahr vor dem Termin möglich – am  20. Mai noch gute Chancen. Das Standesamt Neukölln meldet ebenso freie Termine wie Friedrichshain-Kreuzberg und Tempelhof-Schöneberg. Allerdings ist die Chance, den Bund fürs Leben unterm Sternenhimmel des Planetariums am Insulaner zu besiegeln, schon seit langer Zeit ausgebucht.

Rainer W. During

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