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Höhere Belastung: Vermieter und Verbraucher kritisieren Wasserpreiserhöhung

Die Berliner Wasserwerke wollen ihre Preise zum Jahreswechsel erneut erhöhen. Dafür werden sie jetzt von Wohnungsunternehmen und der Verbraucherzentrale abgewatscht. Denn im Vergleich ist Berlin ohnehin schon teurer.

Der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) und die Verbraucherzentrale Berlin haben die geplante Erhöhung der Wasserpreise in der Hauptstadt scharf kritisiert. Dass im Januar 2008 die Tarife schon wieder steigen sollen, sei ein "Schlag ins Gesicht der Verbraucher", sagte BBU-Vorstandsmitglied Ludwig Burkardt. Allein die Mieter in den 700.000 Wohnungen der Berliner BBU-Mitgliedsunternehmen koste das deutlich mehr als fünf Millionen Euro im Jahr.

Der Sprecher der Berliner Wasserbetriebe, Stephan Natz, bestätigte, dass der Gesamtwassertarif zum Jahresbeginn auf Vorschlag des Aufsichtsrats voraussichtlich um 1,9 Prozent steigen soll. Laut Burkardt geht aus einem Preisvergleich des Verbands vom Februar hervor, dass Wasser in Berlin im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten mit Abstand am teuersten ist. Mit 5,09 Euro koste der Kubikmeter Trink- und Abwasser gut 60 Prozent mehr als beispielsweise in Köln (3,15 Euro pro Quadratmeter).

Am 2. Oktober werde eine Klage des BBU gegen die Wasserbetriebe vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg verhandelt, sagte Burkardt. Gegenstand sei die Forderung des BBU auf Einsicht in die Wassertarifkalkulation, was von den Wasserbetrieben mit Hinweis auf Betriebsgeheimnisse bislang verweigert werde. "Uns geht es um Transparenz", betonte Burkardt. Die Verbraucher hätten das Recht zu wissen, wieso Wasser in Berlin so viel teurer sei als in anderen Großstädten.

Verbraucherzentrale: Ganzer Wasserpreis intransparent

Die Verbraucherzentrale forderte, die geplante Erhöhung der Wasserpreise zu stoppen. Seit 2003 seien die Tarife bereits um mehr als 25 Prozent gestiegen, kritisierte Gabriele Francke von der Verbraucherzentrale. "Alles beim Wasserpreis ist intransparent", fügte sie hinzu. Bevor der Senat den höheren Wasserpreisen zustimme, "müssen die Karten auf den Tisch". Es könne nicht sein, dass Berlin mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Mitbürger und noch nicht ausreichender wirtschaftlicher Entwicklung im Vergleich zu anderen Regionen beim Wasserpreis Spitzenreiter sei und bleiben wolle. (mit ddp)

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