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Berlin: Ich und die Totenköpfe – Marco Piono stellt aus

Ein kleiner Junge sitzt auf einem roten Rennwagen, hinter ihm stapeln sich Totenköpfe. Auf dem Bild: der Künstler als Kind.

Ein kleiner Junge sitzt auf einem roten Rennwagen, hinter ihm stapeln sich Totenköpfe. Auf dem Bild: der Künstler als Kind. Vor dem Bild: Marco Piono bei der Vernissage seiner neuen Fotoausstellung „tempo ~ tempo“ in der Galerie Visage in Wedding. Piono war bislang vor allem als Bildhauer bekannt. Bei seiner neuen Ausstellung tritt der 47-Jährige im Rahmen des Monats der Fotografie zwar bereits zum dritten Mal als Fotograf in Erscheinung. „Aber erst diese Ausstellung ist das, was ich mit Bildern immer machen wollte.“ Über ein Jahr habe er seine Werke im Kopf entworfen, um die Bilder dann in sechs arbeitsintensiven Wochen zu gestalten. Bis zu fünfzehn verschiedene Fotografien hat Piono zu je einem neuen Kunstwerk zusammengesetzt. Viele Bilder fand der Künstler auf Flohmärkten und in seinem eigenen Archiv. Was an Material nicht vorhanden war, hat Piono neu fotografiert.

Als Hauptmotiv verwendet Piono oft harmonische Bilder. Die schöne Atmosphäre zerstört er gezielt, indem er provokante Details in die Szenerie einfügt. Ein blauer Himmel über einem Kindergesicht besteht bei näherem Hinblicken aus Hakenkreuzen und zwei kleine Mädchen, die aus einer alten Schwarz- Weiß-Aufnahme stammen, spielen unschuldig mit einer nackten Porno-Männerpuppe. Die Ausstellung in der Galerie Visage (Gerichtstraße 12) läuft noch bis zum 2. Dezember. Geöffnet ist Montag bis Sonnabend 12 bis 18 Uhr, mehr Informationen gibt es im Internet unter www.marco-piono.de oder telefonisch unter 448 12 81.

Johannes Boie

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