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Berlin: ILA 2000: "Wir haben keine Zeit zu verlieren" - Michael Pieper zur Privatisierung der Flughafen-Holding

Michael Pieper (58) ist Geschäftsführer der Projektplanungsgesellschaft Schönefeld (PPS), die die Verhandlungen zur Privatisierung der Berlin Brandenbrg Flughafen Holding (BBF) führt. In unserem Interview äußert er sich zum Stand des Verfahrens.

Michael Pieper (58) ist Geschäftsführer der Projektplanungsgesellschaft Schönefeld (PPS), die die Verhandlungen zur Privatisierung der Berlin Brandenbrg Flughafen Holding (BBF) führt. In unserem Interview äußert er sich zum Stand des Verfahrens.

Die Zeit wird knapp, wenn der neue Großflughafen im Jahr 2007 eröffnet werden soll. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Bau des Airports ist die Privatisierung der Berlin Brandenburg Flughafen Holding. Auf welchem Stand befinden sich derzeit die Verhandlungen?

Die Privatisierung ist wieder auf einem guten Weg. Nach dem durch Vergabeverstöße bedingten Ausschluss des Hochtief-Konsortiums aus dem Verfahren haben wir unser Berater- und Verhandlungsteam neu aufgestellt. Im Moment prüfen wir das technische Entwicklungskonzept unserer Verhandlungspartner vom PEG-Konsortium. Bis Mitte Juni werden wir wissen, ob es allen Anforderungen entspricht.

Teilen Sie den Optimismus der PEG, die Verhandlungen bis zum Jahresende abschließen zu können?

Ich teile den Optimismus. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Spätestens im Frühjahr sind wir fertig.

Bisher wurde immer von einer 100-prozentigen Privatisierung ausgegangen, jetzt wird auch von der Möglichkeit gesprochen, dass die bisherigen Anteilseigner - der Bund und die Länder Berlin und Brandenburg - eine 24,9-prozentige Minderheitsbeteiligung behalten. Welche Vor- und Nachteile würden sich daraus ergeben?

Dies ist, mit Verlaub, nicht die "Gretchenfrage". Wir werden im Verlauf unserer Verhandlungen sehen, welche Variante für beide Seiten die meisten Vorteile bringt, und die werden wir wählen.

Die vorgesehene Passagiergebühr von zunächst 19,50 Mark zur Mitfinanzierung des Flughafenbaus hat zu heftigen Protesten geführt. Welche Bedeutung hat dieses Thema für die Privatisierungsgespräche und unter welchen Umständen halten Sie einen Verzicht für denkbar?

Auch diese Frage können wir erst beurteilen, wenn das kommerzielle Angebot unserer Verhandlungspartner vorliegt. Eine Gebühr zur Finanzierung der Investitionen in die Infrastruktur des Flughafens kann ich nicht ausschließen, sie ist auch weder in Deutschland noch weltweit etwas Ungewöhnliches. Die sogenannte Passagiergebühr in Höhe von 19,50 Mark, wie sie beim Hochtief-Konsortium angedacht war, ist jedenfalls vom Tisch.

Was geschieht, wenn die Verhandlungen mit dem PEG-Konsortium scheitern sollten?

Nach Recherchen der Deutschen Bank ist der Bau des BBI im Moment das weltweit größte Infrastrukturprojekt, für das es viele potente Interessenten gibt. Ich bin sehr zuversichtlich, mit der PEG zum Erfolg zu kommen. Wenn aber nicht, machen wir die Tür auf und schauen, wer sich draußen angestellt hat.

Die Zeit wird knapp[wenn der neue Großflugh]

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