Berlin: Illegal eingeschleuste Frauen zu Hausarbeit gezwungen

Ein mutmaßliches Menschenhändlerpaar aus Vietnam hat in Lichtenberg offenbar monatelang vietnamesische Frauen zu Hausarbeit gezwungen. Wie die Polizei gestern mitteilte, waren am Donnerstag die Wohnung einer 41-jährigen Frau und eines 45 Jahre alten Mannes sowie ein von ihnen in Lichtenberg betriebenes Internet-Café durchsucht worden. Ausgangspunkt für die Ermittlungen war die Festnahme einer 47-jährigen, illegal in Berlin lebenden Vietnamesin im Dezember vergangenen Jahres.

Die Frau gab der Polizei zufolge an, nach Deutschland eingeschleust worden zu sein. Zur Abarbeitung der Schleuserkosten von etwa 9000 Euro soll sie der Familie in der Wohnung als Haushaltshilfe an sechs Tagen pro Woche rund um die Uhr zur Verfügung gestanden haben. Das Ehepaar soll die Haushälterin dabei mit ihrem illegalen Aufenthaltsstatus unter Druck gesetzt und ihre in Vietnam lebenden Angehörigen bedroht haben. Nach der Festnahme der 47-Jährigen wurde sie den Angaben zufolge durch eine seit rund sechs Jahren illegal in Deutschland lebende 51-jährige Vietnamesin ersetzt, die im Januar ebenfalls festgenommen wurde.

Bei der Durchsuchung der Wohnung wurde nun wiederum eine seit 2003 illegal in Deutschland lebende 44-jährige vietnamesische „Haushälterin“ angetroffen, die nahtlos auch die zweite Festgenommene ersetzt hatte. Auch diese Frau wurde festgenommen. Bei der Durchsuchung fanden die Beamten umfangreiches Beweismaterial, etwa vietnamesische Reisedokumente und schriftliche Korrespondenz, die den Tatverdacht des Menschenhandels erhärten. ddp

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