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Berlin: Im Eis eingebrochen: Auch Joyce tot

Nach einer Woche starb das fünfjährige Mädchen

Auch das zweite Mädchen, das vor einer Woche bei Schönefeld ins Eis eingebrochen war, ist tot. Die fünfjährige Joyce starb am Donnerstagabend in der Charité, ohne zuvor noch einmal aus dem Koma aufgewacht zu sein. Wie berichtet, war ihre neun Jahre alte Freundin Melissa Stunden nach dem Unglück in einer anderen Klinik an Unterkühlung und Sauerstoffmangel gestorben.

Beide Mädchen waren am Donnerstag vergangener Woche auf einem kleinen See nahe der Berliner Stadtgrenze im dünnen Eis eingebrochen. Sie sollen etwa 20 Minuten im vier Grad kalten Wasser gewesen sein. Als die Feuerwehr sie endlich barg, trieben sie bewusstlos unter Wasser. Bei der Reanimation am Ufer hatte Joyce eine Körpertemperatur von nur noch 20 Grad. Die langsame Erwärmung des Körpers an der Herz-Lungen-Maschine im Deutschen Herzzentrum habe 90 Minuten gedauert, hatte der renommierte Herzspezialist Roland Hetzer am Tag nach dem Unfall gesagt. Das Herz des Mädchens hatte etwa 30 Minuten ausgesetzt.

Eine Charité-Sprecherin sagte gestern, dass das Mädchen entgegen anders lautenden Berichten nie aus dem Koma erwacht sei. Offensichtlich sei eine ärztliche Stellungnahme, dass das Mädchen durch das Absetzen der Betäubungsmittel nach einigen Tagen aus dem künstlichen Koma geholt worden sei, falsch interpretiert worden, hieß es gestern in der Klinik. Durch Äußerungen Hetzers, dass sich „Herz, Lunge und Nieren überraschend gut erholt“ hätten, war dann in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden, dass das Mädchen „auf dem Weg der Besserung“ sei, wie es mehrfach in dieser Woche in Agenturmeldungen hieß. Zuletzt hatte ddp am Donnerstagabend um 17 Uhr gemeldet, der Zustand des Mädchens sei „stabil“.

Schon am ersten Tag hatte Hetzer von einer „normalen Pupillenreaktion“ gesprochen. Das sei offensichtlich viel zu optimistisch gewesen, hieß es gestern in der Charité. Anders als das Herzzentrum, wo Joyce bis Dienstag gelegen hatte, nannte die Charité keinerlei medizinische Details. Die Hirnschädigung durch den langen Sauerstoffmangel sei zu groß gewesen, hieß es lediglich.

Auch gestern warnte die Polizei davor, das Eis auf Berliner und Brandenburger Gewässern zu betreten, dies sei lebensgefährlich. Ha

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