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Berlin: Im Spurt zur WM – viele Baustellen werden fertig

Bald erinnern nicht mal mehr Bauzäune an den Tunnel am Breitscheidplatz Am Alexanderplatz wurde frisch geteert, neu gepflastert wird später

Berlin präsentiert sich zur Fußball-WM von seiner gewohnten Seite – als Stadt der Baustellen. Der Turm am Roten Rathaus wurde mit einer Plane verhüllt, der Palast der Republik ist ein gigantisches Stahlskelett, am ehemaligen Hotel Unter den Linden klafft hinter Bauzäunen eine Baugrube. Doch es gibt auch Überraschungen. Viele Baustellen an prominenten Orten werden tatsächlich fertig. Eine Übersicht, elf Tage vor der WM:

Breitscheidplatz: Mehr als ein Jahr lang wurde an der Budapester Straße in Charlottenburg gebuddelt, morgen Mittag sind die Bauarbeiten offiziell abgeschlossen. Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) gibt den Abschnitt frei. Vielleicht verschwindet dann nicht nur der Stau im Berufsverkehr, sondern auch –„Pssst, willst du Haschisch kaufen?“ – die Drogendealerszene im Schatten der Gedächtniskirche. Für 3,2 Millionen Euro wurde der Tunnel zugeschüttet, das Pflaster erneuert, die großen Beete mit Büschen und Bänken wurden entfernt. Der Breitscheidplatz wirkt heller, frischer. Jetzt ist auch der Blick auf das alte „Bikini“-Haus wieder frei.

Unter den Linden: Zu Füßen des Alten Fritz ging es ähnlich zäh zu wie auf vielen anderen Baustellen Berlins. Der lange Winter hatte die Arbeiten mehr als einen Monat in Verzug gebracht, die Fußgängerwege mussten unter einem beheizten Zelt gepflastert werden. Am Mittwoch sollen auch dort die Arbeiten abgeschlossen sein: Für drei Millionen Euro wurden die Parkplätze auf dem Mittelstreifen entfernt, die Gehwege sind nun breiter.

Kaiserdamm/Bismarckstraße: Ab kommenden Freitag sollen auch die letzten Bauarbeiten auf der „WM-Magistrale“ – so wird die Protokollstrecke vom Regierungsviertel zum Olympiastadion genannt – beendet sein, dann sind die U-Bahnhöfe Kaiserdamm und Sophie-Charlotte-Platz samt zweitem Eingang fertig. Nur an der Deutschen Oper wird später noch einmal gearbeitet: Dort soll eine neue Fußgängerampel entstehen. Was Autofahrer freut: Am Theodor-Heuss-Platz wurden die Fahrbahnmarkierungen neu gemalt. Was Autofahrer nicht freut: Die Spurrillen auf der Ost-West-Achse machen das Fahren an manchen Stellen zu einem bewegten Auf und Ab.

Alexanderplatz: Der Senat hat ein bisschen gemogelt, das gibt die Behörde gerne zu. Zur WM wurden einige Stellen nicht gepflastert, sondern es wurde schnell eine Teerdecke gezogen. Nach dem Finale wird sie wieder aufgerissen, nächsten Sommer ist der Platz endgültig fertig. Autofahrer dürfen sich zudem freuen, dass der Weg über die Rosa-Luxemburg-Straße wieder frei ist.

Pariser Platz: Wie am Alexanderplatz haben die Bauarbeiter auch vor dem Brandenburger Tor geschummelt. Die Baukräne wurden abgebaut, die 20 Meter tiefe Grube des neuen U-Bahnhofs wurde provisorisch gedeckelt und mit Blumenkübeln verschönert. Damit ist der Blick wieder frei – allerdings weniger auf das Brandenburger Tor, sondern auf den WM-Globus. Der ist am Donnerstag fertig und wird mit Feuerwerk eröffnet.

André Görke

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