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Berlin: Immer mehr Familien gelten als arm

Senator Böger: Zunahme von sozialen Problemen

Immer mehr Familien in Berlin leben in Armut. Nach Angaben der Jugendverwaltung gelten 37 Prozent der Familien mit Kindern als arm; sie verfügen also über weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens in Deutschland. 1996 waren es noch 33 Prozent. „Die Lage der Berliner Familien ist gezeichnet von sozialen Schwierigkeiten“, sagte Familiensenator Klaus Böger (SPD) gestern, nachdem der Senat den von ihm vorgelegten Familienbericht beschlossen hatte. Dies bedeute aber nicht, dass soziale Schwierigkeiten zwangsläufig zu Problemen in der Erziehung führen. Nach Angaben Bögers leben rund 54 Prozent der Kinder in einer Familie mit beiden Erziehungsberechtigten; 46 Prozent wachsen im Haushalt mit einem Elternteil auf; in neun von zehn Fällen bei der Mutter. Vorherrschend ist die Ein-Kind-Familie; sie macht 60 Prozent der Familien aus. Als eine „gesellschaftspolitische Herausforderung“ bezeichnete der Familiensenator, dass mehr als 40 Prozent der bis zu Sechsjährigen nicht-deutscher Herkunft seien.

Böger nannte das Betreuungsangebot für Berliner Familien gut. Ob Elternschulungen oder -beratungen – sämtliche Einrichtungen gebe es in Berlin, sagte Böger. Elf Millionen Euro seien für Familienberatung jährlich veranschlagt. Auch bei den Ganztagsschulen sei Berlin auf gutem Weg: Rund 50 Prozent der Grundschüler nähmen die Angebote der offenen oder gebundenen Ganztagsschule wahr. Bei Kindertagesstätten sehe es in Berlin ebenfalls gut aus; das vorhandene Angebot sei am Bedarf orientiert. „In Berlin kann es das nicht geben, dass man einen Arbeitsplatz zurückweist, weil der Kitaplatz fehlt“, sagte Böger. sik

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