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Berlin: In den Sack gehauen

Die studentischen Weihnachtsmänner haben ihren Ausbilder verloren – er gründete seine eigene Firma

23 Jahre lang schulte Frank Knorre die Weihnachtsmänner der studentischen Arbeitsvermittlung Tusma. Doch im Vorjahr gab es Streit, vor allem, weil der gemeinnützige Verein zu wenig Mitarbeiter rekrutiert hatte. Manche Familien warteten deshalb vergeblich auf die Bescherung. In diesem Jahr ist dagegen eher mit einem Überangebot zu rechnen, denn Knorre konkurriert nun mit der Tusma und den FU„Heinzelmännchen“: Er hat zu Monatsbeginn die „Berliner Weihnachtsmannzentrale Ltd.“ gegründet.

Der 44-Jährige sagt, er strebe keinen „Krieg der Weihnachtsmänner“ an. Er wolle sich einfach nur beruflich selbstständig machen. Zuletzt war er als Fahrzeugtechniker angestellt, doch sein Arbeitgeber machte Pleite. So kam es jetzt zur Gründung der neuen Firma.

Noch besteht das Kernteam nur aus einer Hand voll erfahrener Weihnachtsmann-Darsteller und Organisatoren. Die Suche nach weiterem Personal läuft jedoch auf Hochtouren. „Ich brauche 80 bis 200 Leute“, sagt der Chef. Bei ihm haben auch Nicht-Studenten und ehemalige Hochschulabsolventen eine Chance. Wichtiger sei sein Eindruck über die Eignung der Bewerber, sagt Knorre. Schließlich habe er lange auch das „Casting“ bei der Tusma geleitet.

Engeln und Weihnachtsmännern verspricht der Neu-Unternehmer denselben Lohn wie bei den beiden studentischen Vermittlungen (die in diesem Jahr übrigens erneut zusammenarbeiten). Kunden sollen dennoch weniger zahlen. „Ich verlange weniger Vermittlungsgebühr.“ Nur marginal ist der Unterschied bei einer Standard-Bescherung in einer kleinen Familie (Tusma: 28 Euro, Weihnachtsmannzentrale: 27 Euro). Doch wer ein Zweier-Team mit Engel bucht, zahlt bei der Firma immerhin 9 Euro weniger als bei der Studentenvermittlung.

Die Ober-Weihnachtsfrau der Tusma, Daniela Rohtig, reagierte gestern gelassen auf den neuen Wettbewerber: „Konkurrenz belebt das Geschäft.“ CD

Berliner Weihnachtsmannzentrale, Telefonnummer 265 40 442; Tusma: Telefon 960 606 606; Heinzelmännchen: Telefon 832 40 17.

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