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Berlin: In Mitte wackelt die Platte

Widerstand gegen Wohnungsabriss an der Leipziger Straße

Mitte. Die Mieter der Plattenbauten an der Leipziger / Ecke Mauerstraße haben es bereits schriftlich: Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) will ihre nicht einmal 15 Jahre alten Wohnungen abreißen. Zur Begründung verweist die WBM auf das „Planwerk Innenstadt“ des Stadtentwicklungssenators: Das Areal müsse sich „den neuen städtebaulichen Anforderungen stellen“. Nach Auskunft von WBMSprecherin Birgit Stötzer könnte auf dem Filetgrundstück sowohl ein Wohn-Gewerbe-Mix als auch ein Hotel entstehen. Der Abrissantrag für die Plattenbauten ist bereits gestellt.

Allerdings stehen nicht nur die Mieter, sondern auch die Parteien im Bezirk dem Vorhaben skeptisch bis ablehnend gegenüber. Anträge von PDS und Bündnisgrünen an das Bezirksamt, den Abriss zu verhindern, sollen am 21. November in der BVV behandelt werden. Stadtentwicklungsstadträtin Dorothee Dubrau (Grüne) sagt, sie „würde den Abriss gern verhindern. Aber das ist ausgesprochen schwierig, und auf die WBM habe ich wenig Einfluss.“ Mögliche Hürden wären sozialer Wohnungsbau, Denkmalschutz oder ein Bebauungsplan, der die Erhaltung der 111 Wohnungen und elf Gewerbeeinheiten vorsieht. Ein solches Bebauungsplanverfahren wollen die Grünen auf den Weg bringen. Sie warnen vor einem Präzedenzfall, der „weitere diesbezügliche Begehrlichkeiten befürchten“ lasse. Die PDS will sich noch nicht auf eine Strategie festlegen. Ihr stadtentwicklungspolitischer Sprecher Sven Diedrich sieht jedoch mit Sorge, „dass die WBM sich hier zum Stadtplaner aufgeschwungen hat“. Auch sei in Senator Strieders „Planwerk Innenstadt“ von Abriss keine Rede.

Die Stadtentwicklungsverwaltung dagegen würde „eine Beräumung wohlwollend begleiten“. Bei Meinungsverschiedenheiten mit dem Bezirksamt Mitte hätte der Senator ohnehin das letzte Wort. obs

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