zum Hauptinhalt

Berlin: Info-Box: Zweck erfüllt

Es ist beschlossene Sache, die Info-Box abzubauen, sie aber nicht anderswo wieder aufzustellen. Sie hatte - das nur nebenbei gesagt - ihren Standpunkt mitten auf dem Leipziger Platz und nicht, wie immer wieder gesagt wurde, auf dem Potsdamer.

Es ist beschlossene Sache, die Info-Box abzubauen, sie aber nicht anderswo wieder aufzustellen. Sie hatte - das nur nebenbei gesagt - ihren Standpunkt mitten auf dem Leipziger Platz und nicht, wie immer wieder gesagt wurde, auf dem Potsdamer. Die Info-Box war ein Zweckbau. Der Zweck ist erfüllt. Es wird nicht wenige geben, die ihr als Vertrauten nachtrauern werden, ihr auch einen ästhetischen Reiz abgewonnen haben. Sie anderswohin zu bringen, wäre nicht nur sehr teuer, sondern machte sie zu einem verrückten, völlig zusammenhanglosen Bau. Es war ein Gehäuse, in dem der "zentrale Bereich", die aufwendigste Stadtplanung seit Kriegsende, vorgeführt wurde. Das war gut gemacht, wofür auch die vielen Besucher sprachen.

Der Berlin-Pavillon im Tiergarten hatte zur Interbau 1957 einen ähnlichen Zweck wie die Info-Box. Aber nur einen ähnlichen. Ihn über diesen Zweck hinaus zu erhalten, war eine gute Entscheidung. Der Pavillon gehört als Architektur in den grünen und bebauten Zusammenhang des Hansaviertels. Er ist ein Teil des architektonisch Ganzen. Die Info-Box in ihrer neuen Umgebung ist das nicht einleuchtend. Sie ist eine "Box", keine Architektur.

Ihr Abbau ist auch ein Zeichen dafür, dass alles, was auf kurze Sicht einem vorübergehenden Zweck dient, auch von vorübergehendem Wert ist. So etwas zu verrücken, ist verrückt. Es gibt ungezählte Fotografien von dieser Box inmitten einer gigantischen Baustelle. Diese Bilder und persönliche Erinnerungen mögen genügen. Dennoch ist es Ehrensache, die Info-Box herzlich zu verabschieden. Sie hatte einen guten Zweck hervorragend erfüllt.

Ekkehard Schwerk

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false