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Integration: Werbung für Einbürgerung zeigt Wirkung

Berlin wirbt seit 2006 für mehr Einbürgerungen - und das ziemlich erfolgreich. Vor allem junge Migranten beantragen einen deutschen Pass.

Unter dem Motto „Der deutsche Pass hat viele Gesichter“ wirbt Berlin seit 2006 dafür, dass mehr Ausländer den deutschen Pass beantragen, nun hat die Senatorin für Integration Heidi Knake-Werner (Linke) eine erste Bilanz erstellt. Und die spricht für den Erfolg der Kampagne: Berlin ist das einzige Bundesland, das nach der Reform des Staatsbürgerschaftsrechts im Jahr 2000 steigende Einbürgerungszahlen verbuchen konnte. Für das Wahljahr 2009 soll die Kampagne neu aufgelegt werden.

Den ersten Anstieg um 600 auf mehr als 7000 Neudeutsche gab es im Jahr 2005, nachdem der Senat auf katastrophale Zustände in den Behörden reagiert hatte: Zuvor schoben Berliner Beamte rund 25 000 Einbürgerungsanträge vor sich her, es konnte Jahre dauern, bis Anwärter eine Antwort erhielten. Seit 2005 garantiert Berlin eine Bearbeitungszeit von maximal sechs Monaten.

Im Jahr 2006 stieg die Zahl noch deutlicher um rund 1000 Bewerber. Vor allem junge Migranten beantragten den deutschen Pass. Sie gehören zur wichtigsten Zielgruppe der Werbekampagne. Geworben wurde deshalb überwiegend an Schulen, bei Informationsveranstaltungen in Bildungseinrichtungen und ganz simpel: mit Plakaten, auf denen Neudeutsche ihr Gesicht präsentieren.

Seit 2007 stagniere die Zahl der Einbürgerungswilligen, „bei vielen herrscht Skepsis“, sagte Knake-Werner. Neue rechtliche Hürden und ausgrenzende Debatten würden bei vielen Migranten abschreckend wirken. Einbürgerung sei jedoch wichtig: Wer staatsbürgerliche Rechte und Pflichten übernimmt, der integriert sich leichter in die Stadt. Anspruch auf eine deutsche Staatsbürgerschaft hat rund die Hälfte der 470 000 Ausländer in Berlin. Doch damit Einbürgerung attraktiver werde, müsse der sogenannte Doppelpass endlich zugelassen werden, so die Senatorin. Berlin werde sich weiter dafür einsetzen. fat

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