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Berlin: Internat für gewalttätige Grundschüler

Diakonischer Träger baut in Reinickendorf

In Berlin soll es bald ein Internat für verhaltensauffällige Kinder aus benachteiligten Familien geben. Eine solche Einrichtung für Kinder im Grundschulalter plant die diakonische EJF-Lazarus-Gesellschaft – dieser kirchliche Träger ist auch auf die Arbeit mit auffälligen sowie kriminellen Kindern und Jugendlichen spezialisiert. Mit dem neuen Schulwohnprojekt wolle man vor allem das „Rütli-Schülerklientel“ früh erreichen, sagte EJF-Lazarus-Vorstandsvorsitzender Siegfried Dreusicke. Aus der Senatsbildungsverwaltung hieß es dazu, das Land werde „ das Konzept im Hinblick auf die Kooperation von Schule und Jugend prüfen und gegebenenfalls unterstützen“. Für einzelne Kinder und Jugendliche könnte so etwas eine Lösung sein, sagte Sprecher Kenneth Frisse.

Das Internat mit 18 Plätzen für Kinder im Grundschulalter wird auf dem Gelände des Diakoniezentrums Heiligensee entstehen, sagte Michael Piekara, Jugendhilfereferent in der EJF-Lazarus-Geschäftsführung. Der Ausbau eines Gebäudes für zwei Wohngruppen „für Kinder voraussichtlich der zweiten bis sechsten Klasse“ wird mit Unterstützung der Deutschen Klassenlotterie finanziert, Baubeginn soll im Herbst sein.

Die Plätze für die gefährdeten Kinder, bei denen man frühzeitig ein Abdriften in die Kriminalität verhindern will, sollen über die Jugendämter der Bezirke finanziert werden. Von Montag bis Freitag sollen die Mädchen und Jungen im Internat wohnen und dort auch unterrichtet werden. Man will sie für eine Weile aus ihrem problematischem Umfeld oder Elternhaus herausholen, etwa um Schulschwänzer zu motivieren. Erzieher und Lehrer werden gemeinsam die Kinder betreuen, mit individuellen Lehrplänen auf sie eingehen. „Unser Ziel ist, dass die Kinder nach etwa einem Jahr wieder in die Familien und in ihre alten Schulen zurückkehren können.“ EFJ-Lazarus betreibt eine ähnliche Einrichtung bereits in Kooperation mit einer Privatschule in Schwedt; dort sollen Internatsplätze für Oberschüler aufgestockt werden. kög

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