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Berlin: Inventur im Aquarium

Bis zum Bauch steht Martin Hansel im Rochenbecken. Ausgestattet mit Neoprenhose und Gummistiefeln, bewegt er sich ruhig durch das Wasser und streicht vorsichtig über den glatten Rücken eines vorbeischwebenden Marmorrochens.

Bis zum Bauch steht Martin Hansel im Rochenbecken. Ausgestattet mit Neoprenhose und Gummistiefeln, bewegt er sich ruhig durch das Wasser und streicht vorsichtig über den glatten Rücken eines vorbeischwebenden Marmorrochens. Dann ruft er seinen drei Mitarbeitern am Beckenrand zu: „Eins, zwei, drei.“ Der biologische und technische Leiter des Berliner Sea Life Aquariums zählt seinen Bestand, denn die alljährliche Fischinventur steht in dieser Woche an.

„Wir benötigen detaillierte Angaben über unsere Bewohner, um die tägliche Futtermenge berechnen und rationieren zu können“, sagt er. Dies ist jedoch nicht der einzige Grund, warum Goldbrassen, Katzenhaie und Wrackbarsche dieser Tage Besuch in ihren riesigen Becken in Mitte bekommen. Auch aus rechtlichen Gründen müsse der Bestand jährlich dokumentiert werden.

Was im Rochenbecken so leicht von der Hand zu gehen scheint, entpuppt sich bereits nebenan als schwieriges Unterfangen. Im Atlantikbecken, dem größten des Hauses mit mehr als 250 000 Litern Wasser und mehr als 200 Tieren, gibt es zahlreiche Verstecke für Steinbutte und Makrelen, die sich darüber hinaus noch gekonnt tarnen. Über die Jahre hat sich der Aquarist einen Trick zur Registrierung seiner Schützlinge ausgedacht. Wenn die Fische noch schlafen, zählt er die silbrigen Bewohner stundenlang im Halbdunkel.

Am Ende der Woche will Hansel die Inventur abgeschlossen haben. Dann wird er noch viele weitere Stunden zwischen Flossen und Tentakeln im Wasser verbracht haben und mit den insgesamt rund 4000 Bewohnern des Aquariums auf Tuchfühlung gegangen sein. ddp

Mehr Informationen im Netz:

www.sealife.de

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