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steglitzer kreisel

© Thilo Rückeis

Investition: Steglitzer Kreisel im Angebot

Der Senat will den asbestverseuchten Bau auf der Immo-Messe in Cannes anpreisen. Nach der Schließung des Kreisels 2007 erwies sich die Vermarktung als sehr schwierig.

Der Steglitzer Kreisel wird möglicherweise im März auf der internationalen Immobilienmesse in Cannes zum Verkauf angeboten. Es gebe die Überlegung, gemeinsam mit dem Miteigentümer Becker & Kries einen Prospekt aufzulegen, sagte Finanz-Staatssekretär Christian Sundermann am Mittwoch im Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses. Vielleicht ist das die letzte Möglichkeit für den Berliner Senat, den asbestverseuchten Koloss aus Stahl, Beton und Glas am Ende der Steglitzer Schloßstraße einem privaten Investor anzudienen.

Nach der Schließung des Kreisels am 23. November 2007 erwies sich die Vermarktung als sehr schwierig. „Alle Interessenten, die sich Informationen zuschicken ließen, haben sich nie wieder gemeldet“, sagte Sundermann. Es gebe genügend andere Bürobauten in Berlin, und außerdem müsste der Kreisel erheblich umgebaut werden. Zum Beispiel wäre ein zweites Treppenhaus nötig. In jedem Fall muss der Asbest beseitigt werden, was allein 31,2 Millionen Euro kostet. Früher war im 119 Meter hohen Bürogebäude das bezirkliche Rathaus untergebracht.

Die Sanierung werde zwei bis drei Jahre dauern, teilte der Staatssekretär im Ausschuss mit. Die landeseigene Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) sei angewiesen worden, noch einmal alle Varianten zu prüfen. „Dazu gehört auch der Rückbau des Hochhauses bis auf die unteren Stockwerke, die aus statischen Gründen bleiben müssen“, so Sundermann. Er gehe davon aus, dass in etwa drei Monaten über das Schicksal des Kreisels politisch entschieden werde. Und zwar per Senatsbeschluss.

Der Streit mit dem Miteigentümer, der Immobilienfirma Becker & Kries, die den Flachbau des Kreisels inklusive Hotel und Läden bewirtschaftet, ist vorerst beigelegt. Nachdem das Unternehmen auch in zweiter Instanz vor Gericht mit dem Ansinnen scheiterte, die Erhaltung des Gebäudes zu erzwingen, einigten sich beide Seiten darauf, den Klageweg zu verlassen und eine gemeinsame Lösung zu suchen. Der Unterhalt des leer stehenden Hochhauses wird den Steuerzahler 2010 etwa 900 000 Euro kosten. za

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