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Berlin: Jetzt streiken die Ärzte in Berlins Süden

Viele Patienten im Süden Berlins standen gestern vor verschlossenen Türen. Während am Montag und Dienstag Praxen im Norden gestreikt hatten, haben am Donnerstag niedergelassene Ärzte aus den südlichen Bezirken den Protest gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung fortgesetzt.

Viele Patienten im Süden Berlins standen gestern vor verschlossenen Türen. Während am Montag und Dienstag Praxen im Norden gestreikt hatten, haben am Donnerstag niedergelassene Ärzte aus den südlichen Bezirken den Protest gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung fortgesetzt. Auch heute müssen Patienten auf Praxen im Norden, auf Krankenhäuser oder den Kassenärztlichen Notdienst unter 31 00 31 ausweichen.

Etwa die Hälfte der Ärzte beteilige sich am Protest, sagte Dr. Wolfgang Mitlehner vom Bündnis Berliner Kassenärzte. Auch in Mitlehners Praxis im Tiergarten waren die Wartezeiten gestern länger als sonst. Der Lungenfacharzt ist einer der Organisatoren des Streiks und zeigt sich zuversichtlich: „Die Politik muss auf die hohe Beteiligung reagieren.“ Der Kassenärztliche Notdienst war doppelt so oft im Einsatz: So fuhren die Mitarbeiter bis 17 Uhr 195 Einsätze, an gewöhnlichen Tages sind es nur 130. An die Rettungsstellen der Krankenhäuser wandten sich etwa zwei Mal so viele wie sonst. Den Streik haben auch gestern wieder viele Ärzte genutzt, um an Fortbildungskursen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) teilzunehmen. Rund 1000 Ärzte seien im Laufe des Tages da gewesen, sagte Annette Kurth, Sprecherin der KV.

In Berlin gibt es etwa 6300 Kassenärzte. Ihr Unmut richtet sich vor allem gegen den hohen Bürokratieaufwand, die schlechte Honorierung und das Bonus-Malus-System, bei dem ein bestimmtes Arzneimittelbudget nicht überschritten werden darf. adk

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