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Jugendgewalt: Körting nennt Waffenrecht "viel zu liberal"

Nach dem starken Anstieg der bewaffneten Jugendgruppengewalt im vergangenen Jahr hat sich Innensenator Ehrhart Körting für eine Verschärfung des Waffengesetzes ausgesprochen.

Berlin - Er halte das Waffenrecht grundsätzlich für "viel zu liberal", sagte Körting (SPD) im parlamentarischen Innenausschuss. Für ihn sei es beispielsweise nicht nachvollziehbar, weshalb sich jeder Jäger eine Pistole kaufen dürfe, die er dann nie benutze. Dies sei lediglich "Liebe an der Waffe", die man nicht fördern sollte, fügte der derzeitige Vorsitzende der Innenministerkonferenz (IMK) hinzu.

Körting sprach sich dafür aus, dass Mitführen von Waffen in der Stadt generell zu verbieten. Er betonte, ein strengeres Waffenrecht helfe vor allem bei der Prävention von Straftaten. Dadurch könnte beispielsweise der Markt für Stichwaffen ausgetrocknet werden. Das Waffengesetz war bundesweit zuletzt 2003 verschärft worden.

Bei der Jugendgruppengewalt wurde in Berlin 2006 in rund jedem sechsten Fall eine Waffe mitgeführt oder eingesetzt. Die Zahl dieser Delikte bei den 8- bis unter 21-Jährigen stieg gegenüber dem Vorjahr um 31 Prozent auf knapp 1300 an. In 766 Fällen trugen die jugendlichen Straftäter Stichwaffen mit sich. Dazu wurden in 341 Fällen Hiebwaffen und in 191 Fällen Schusswaffen registriert. Insgesamt gab es 2006 im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs bei Verstößen gegen das Waffengesetz um 3,6 Prozent auf 2762 Delikte. (tso/ddp)

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