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Jugendkriminalität: "Letztes Mittel der Erziehung"

20 Jahre nach Auflösung des letzten geschlossenen Heimes für kriminelle Berliner Jugendliche soll nun erneut eine solche Einrichtuing in der Uckermark entstehen. Noch in diesem Jahr wird die Eröffnung sein.

Das evangelische Jugend- und Fürsorgewerk Lazarus will noch in diesem Jahr ein geschlossenes Heim für kriminelle Berliner Kinder und Jugendliche in Brandenburg eröffnen. Die Entscheidung zur Schaffung einer solchen Einrichtung sei aufgrund von Nachfragen aus der Berliner Politik getroffen worden, sagte der Berliner Referent für Kinder- und Jugendhilfe, Michael Piekara.

Nach Angaben des Trägers wird damit 20 Jahre nach der Auflösung des letzten geschlossenen Heims in Berlin wieder eine "verbindliche Einrichtung mit der Möglichkeit eines zeitweisen Verschlusses" geschaffen.

Acht Plätze für schwer erziehbare Jugendliche

Piekara zufolge soll das Heim in der Uckermark entstehen, wo der Träger bereits mehrere Einrichtungen für straffällig gewordene Jugendliche betreibt. Den genauen Standort wollte er unter Hinweis auf die noch laufenden Verhandlungen mit dem Berliner Senat nicht nennen. Geplant sind acht Plätze für die Unterbringung von 12- bis 16-Jährigen. Die Kosten für die Betreuung in dem umzäunten Gebäudekomplex belaufen sich pro Person auf schätzungsweise rund 250 Euro monatlich.

Der Referent betonte, dass acht Plätze ausreichend seien. Er verwies darauf, dass die geschlossene Unterbringung nur das "letzte Mittel der Erziehung" sei und auch nur in Einzelfällen für eine begrenzte Dauer angewendet werde. Es gebe aber Jugendliche, die aus anderen Einrichtungen immer wieder flüchteten und schon bis zu zehn Heime durchlaufen hätten. Eine geschlossene Unterbringung sei oft die einzige Möglichkeit, an diese jungen Menschen noch "heranzukommen". (nim/ddp)

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