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Berlin: „Jugendlichen mit Respekt begegnen“

Was Popsänger Muhabbet für den Dialog empfiehlt

Er ist 22 Jahre jung und in der Jugendszene engagiert: Muhabbet, türkischstämmiger Popsänger. Gerade ist er von Köln nach Berlin gezogen. Warum schalten Jugendliche so schnell auf stur, und wie kann man sie am besten erreichen?

Warum reagieren einige Jugendliche auf Ansprache so schnell aggressiv?

Wenn Erwachsene sie belehrend ansprechen, läuft bei ihnen ein Film ab: Sie kennen das von den Lehrern, die ihnen in der Schule oft respektlos begegnen. Dann der Vater, der sie schlägt, ihnen Stubenarrest verordnet. Dieser generelle Frust, keine Anerkennung, keine Lehrstelle, keine Chance, der spiegelt sich im ablehnenden Verhalten wider: Jetzt kommt hier schon wieder so einer an!

Wie kann man diese Jugendlichen erreichen? Gibt es einen Weg, nicht gleich auf Ablehnung, sondern auf Gehör zu stoßen?

Man sollte auf keinen Fall belehrend daherkommen, mit erhobenem Zeigefinger. Sondern ihnen trotz allem als Mensch Respekt zollen, bei der Ansprache ihr oft perspektivloses Lebensgefühl im Hinterkopf haben. Wenn Sie auf die zugehen, sie aber nicht als Menschen akzeptieren – die spüren das. Prinzipiell brauchen wir alle mehr Wissen übereinander, dann folgt Verständnis füreinander. Und es müssen mehr Lehrer mit Migrationshintergrund an die Schulen!

Das Gespräch führte Annette Kögel.

Muhabbet , 22, feiert mit Arabesk-Liedern auf Deutsch Erfolge. Der Neu-Berliner ist Unicef-Botschafter für die Bildung von Mädchen in der Türkei und engagiert sich gegen Jugendgewalt.

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