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Berlin: Justizvollzugsanstalt Tegel: Hungerstreikende in Haftklinik?

Der Hungerstreik von Gefangenen in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Tegel dauert nun seit fast zwei Wochen an. Betroffene Gefangene berichteten von zunehmenden gesundheitlichen Problemen bei einigen der Streikenden.

Der Hungerstreik von Gefangenen in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Tegel dauert nun seit fast zwei Wochen an. Betroffene Gefangene berichteten von zunehmenden gesundheitlichen Problemen bei einigen der Streikenden. "Wir trinken nur Tee", sagt ein Gefangener. "Ich habe bereits fast acht Kilogramm an Gewicht verloren." Die Senatsjustizverwaltung prüft derzeit Angaben, wonach heute zwei Hungerstreikende ins Haftkrankenhaus verlegt werden sollen. Gestern konnte eine Justizsprecherin dies weder bestätigen noch verneinen. Heute will erstmals auch die Justizbehörde in die Verhandlungen mit den insgesamt 36 Hungerstreikenden in den Teilanstalten II und III eingreifen. Bisher hat nur die Anstaltsleitung mit den Gefangenen verhandelt.

Von Veränderungen im Häftlingsalltag könne trotz des öffentlich geäußerten Verständnisses von Justizsenator Wolfgang Wieland (Bündnis 90/Grüne) keine Rede sein, sagte ein Häftlingsvertreter. Zweimal in der Woche - donnerstags und sonntags - werden die Gefangenen weiterhin ab circa 17.30 Uhr für 13 Stunden in ihren Zellen eingeschlossen. Der Grund ist Personalmangel bei den Vollzugsbeamten. Auch die Duschzeiten sorgen weiter für Frust. Dreimal in der Woche könnten die Häftlinge duschen, so Häftlingsvertreter. Dazu werde der Duschraum morgens für eine halbe Stunde aufgeschlossen.

"Wir werden die Aktion abbrechen, sobald Wieland mit uns redet", sagte der Häftlingsvertreter. Man erwarte vom Justizsenator ein stärkeres Entgegenkommen als von seinem Vorgänger Diepgen, der gleichzeitig Regierender Bürgermeister und Justizsenator war.

I.B.

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