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Berlin: Kampf gegen Anschlag mit ABC-Waffen

Bessere Klinik-Vorsorge – aber noch nicht zur WM

Berlin bereitet sich auf Anschläge mit atomaren, biologischen und chemischen Waffen (ABC-Waffen) vor. Die Gesundheitsverwaltung des Senats will die ABC- Vorsorge für 38 Berliner Kliniken verstärken. Wesentlicher Teil des Konzepts ist es, die Krankenhäuser mit besserer Schutzausrüstung auszustatten – mit rund 150 speziellen Anzügen und Dekontaminationszelten. Im Ernstfall sollen diese Zelte vor Kliniken stehen, leicht verletzte Menschen sollen dort duschen und dekontaminiert werden. So will die Gesundheitsverwaltung vermeiden, dass eine Vielzahl unvorbereiteter Ärzte, Notfallhelfer und Patienten kontaminiert werden, wie es bei dem Giftgas-Anschlag auf die Tokioter U-Bahn im Jahr 1995 passierte. Bis zu zweieinhalb Millionen Euro will die Verwaltung für diese ABC- Notfallvorsorge ausgeben.

Zur Fußball-Weltmeisterschaft wird es sie aber nicht geben. „Es würde nichts schaden, wenn es bis dahin klappte. Aber das ist illusorisch“, sagte der Katastrophenschutz-Experte der Gesundheitsverwaltung, Detlef Cwojdzinski. „Solch ein System aufzubauen, dauert vier bis fünf Jahre.“ Warum der Senat nicht früher damit begonnen habe, begründete Cwojdzinski damit, man habe sich darauf konzentriert, für den Notfall terroristischer Anschläge mit biologischen Waffen sowie für eine Pandemie wie der Vogelgrippe vorgesorgt zu haben.

Ob es derzeit Hinweise auf eine konkrete Gefährung Berlins durch ABC-Anschläge gibt, könne er „auch nach Gesprächen mit dem Verfassungsschutz nicht realistisch einschätzen“, sagte Cwojdzinski. Die Feuerwehr hat bereits spezielle Schutzausrüstungen. Derzeit gibt es in Berlin vier Krankenhäuser mit einer nuklearmedizinischen Abteilung, in Brandenburg sind es weitere fünf. mne

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