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Berlin: Kandidaten mit wenig Chancen Wie die Hürriyet über die geplante Neuwahl des Bundestages berichtet

Auch in den türkischen Zeitungen zählt die Berichterstattung über die geplanten Bundestagswahlen zum Dauerrenner. Seit knapp zwei Wochen stellt die Hürriyet auf den ersten Seiten ihrer Europa-Beilagen die einzelnen Kandidaten vor, die einen Sitz im deutschen Parlament erringen wollen.

Auch in den türkischen Zeitungen zählt die Berichterstattung über die geplanten Bundestagswahlen zum Dauerrenner. Seit knapp zwei Wochen stellt die Hürriyet auf den ersten Seiten ihrer Europa-Beilagen die einzelnen Kandidaten vor, die einen Sitz im deutschen Parlament erringen wollen. Am vergangenen Mittwoch machte die Zeitung das Thema schließlich zum Aufmacher ihrer wöchentlichen Beilage „Hürriyet Berlin“ und präsentierte alle „sechs türkischen Kandidaten“ auf einen Blick.

Da war zum Beispiel der bildungspolitische Sprecher der Berliner Grünen, Özcan Mutlu, zu sehen, der Platz vier der Landesliste einnimmt. Sollten die Berliner Grünen, wie angestrebt, im Bundestag vier Mandate erringen, hätte er es geschafft. Daneben zeigte die Zeitung den Politiker Giyasettin Sayan, der von der PDS zum Direktkandidaten für den gutbürgerlichen Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf nominiert wurde. Und Evrim Baba soll als Direktkandidatin für die PDS in Neukölln die meisten Erststimmen holen. Die größten Chancen werden allerdings dem Direktkandidaten der SPD in Kreuzberg, Ahmet Iyidirli, zugerechnet.

Die Rechtsanwältin Seyran Ates, die seit Februar Mitglied der SPD ist, wurde zunächst vom Ortsverband Mitte zur Kandidatin nominiert. Ob die prominente Frauenrechtlerin aber auch den Rückhalt in anderen Ortsverbänden hat, wird sich am 7. August zeigen, wenn die Listenplätze der SPD vergeben werden.

Die Hürriyet scheint stolz auf die türkischstämmigen Politiker zu sein. Und viele ihrer Leser hoffen offenbar, dass diese Politiker sich im deutschen Bundestag für die Rechte der Türken in Deutschland stark machen werden. Vielleicht ist das auch der Grund, dass manche Politiker als heiße Kandidaten gehandelt werden, obwohl sie in Wirklichkeit nur einer unter vielen Bewerbern auf einen Listenplatz sind. So zählt die Hürriyet beispielsweise immer wieder Susam Dündar mit auf. Das SPD-Mitglied berät ihre Partei in Migrationsfragen, jedoch ist sie bislang weder nominiert noch vorgeschlagen worden.

Suzan Gülfirat

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