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Berlin: Keine Familiensache

Der Untreue verdächtigter Beamter überwies nicht an seine Frau

Der wegen Verdachts der Untreue vom Dienst suspendierte Beamte Uwe A. des Sozialamtes Steglitz-Zehlendorf (wir berichteten) hat wohl doch kein Geld an seine Frau überwiesen. Allerdings habe der Beschuldigte in zwei Fällen Familienmitgliedern Aufträge zugeschustert, bestätigte Sozialstadtrat Stefan Wöpke (CDU). Dabei handele es sich um kleinere Summen von je rund 70 Euro. Wöpke hatte am Montag seinen Urlaub unterbrochen, um den CDU-Kreisvorstand vom Lauf der Ermittlungen zu unterrichten.

Wie viel Geld der 38-jährige Uwe A. aus dem Etat des Sozialamts auf sein eigenes Konto umgeleitet hat, bleibt offen. Derzeit wird der entstandene Schaden im Bezirksamt auf rund 136 000 Euro beziffert. Es seien erst 25 der 95 Kostenübernahme-Scheine ausgewertet, die A. insgesamt ausgestellt habe, sagte Wöpke. Außerdem würden auch die etwa 180 Aktenordner untersucht, die der Beschuldigte während seiner dreijährigen Tätigkeit im Sozialamt angelegt habe. Uwe A. hat die Taten auch schon gestanden.

Die CDU scheint entschlossen, innerparteiliche Kritik gegen Wöpke künftig zu unterbinden. Nach dem zweiten Betrugsfall innerhalb von zwei Jahren – bereits 2001 hatte eine Mitarbeiterin des Sozialamtes rund 30 000 in die eigene Tasche gesteckt – war der Stadtrat zuletzt in den eigenen Reihen in die Schusslinie geraten. Die Kritik komme aber nur von einer „Einzelperson, die sich austobt“, sagte Fraktionsvize Botho Barth. Ob diese in Zukunft noch eine Rolle in der Partei spielen werde, sei fraglich. thad

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