zum Hauptinhalt

Berlin: Keine Zeit für Landsleute

Keine Gelegenheit zum Fähnchen schwenken. Der US-Präsident kommt – aber zu Gesicht bekommen werden ihn die normalen Berliner kaum.

Keine Gelegenheit zum Fähnchen schwenken. Der US-Präsident kommt – aber zu Gesicht bekommen werden ihn die normalen Berliner kaum. Nicht nur die Einheimischen, das gleiche gilt auch für die Landsleute von George Bush. Die US-Botschaft hat sich jendenfalls darauf eingestellt. Ein Sprecher sagte, man erwarte aufgrund des engen Zeitplans weder eine große Zahl von Anhänger des US-Präsidenten, noch würde dieser den in Berlin lebenden Amerikanern - den so genannten „Expatriates“ - besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen.

Die amerikanischen Berliner verstehen die Anwesenheit Bushs ebenfalls eher als das, was er ist: ein Arbeitsbesuch. Selbst die mit den Vereinigten Staaten assoziierten Organisationen, Vereine und Schulen werden keine außerordentlichen Anstrengungen anstellen, Bush in Berlin zuzujubeln. Chris Hanna, einer der amerikanischen Schulleiter der John-F.-Kennedy-Schule, bemerkte, es handle sich hierbei hauptsächlich um eine politische Visite und man könne nicht notwendigerweise auf jeden Politiker reagieren, der kurzzeitig durch die Stadt komme. Das Büro des deutschen Schulleiters Ulrich Schürmann teilte dem Tagesspiegel mit, man halte zwar keinen der Schüler davon ab, den Präsidentenbesuch zu verfolgen, jedoch hätte die Schule bezüglich des Besuchs nichts geplant. Beim Staatsbesuch Bill Clintons 1994 hatten Kennedy-Schüler dessen Rede vorm Brandenburger Tor aus nächster Nähe mitverfolgen dürfen. Zur Visite 1998 angesichts der Gedenkfeier zum Ende der Luftbrücke war die Schule zu Zeremonie und „Handshake“ mit Clinton und dem damaligen Bundeskanzler Kohl auf den Flughafen Tempelhof eingeladen worden.

Auch andere Vereinigungen wie der American Women’s Club äußerten sich zurückhaltend. Die Veterans of Foreign Wars (Veteranen amerikanischer Auslandskriege) erklärten, sie unterstützten zwar den Präsidenten, beabsichtigten aber nicht, dem Präsidenten zuzujubeln. Ebenfalls nur registriert wird der Besuch von der American Academy in Wannsee und der deutsch-amerikanischen Atlantik-Brücke e.V.JR

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false