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Berlin: Keinen Euro mehr für Dozenten an den Volkshochschulen

Berlin. Gute Nachricht für die Teilnehmer von Volkshochschulkursen, Enttäuschung für die Dozenten: Die Schulstadträte der Bezirke haben sich in ihrer gestrigen Sitzung nicht auf eine Erhöhung der seit 1991 unveränderten Dozentenhonorare einigen können.

Berlin. Gute Nachricht für die Teilnehmer von Volkshochschulkursen, Enttäuschung für die Dozenten: Die Schulstadträte der Bezirke haben sich in ihrer gestrigen Sitzung nicht auf eine Erhöhung der seit 1991 unveränderten Dozentenhonorare einigen können. Sechs Bezirke sprachen sich für ein Konzept der Schulverwaltung aus, das eine „kostenneutrale“, also durch höhere Kursgebühren finanzierte Anhebung der Vergütungen vorsah. Ebenso viele Bezirke lehnten das Vorhaben ab. „Die Pattsituation ist geblieben, obwohl wir eigentlich alle finden, dass sich mit den Honoraren etwas bewegen müsste“, sagte die Lichtenberg-Hohenschönhausener Schulstadträtin Christina Emmrich (PDS). Ihr Kollege Michael Schäfer (CDU) aus Friedrichshain-Kreuzberg sagte: „Wirklich vorbehaltlos war nur der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf für die Erhöhung.“ Das Votum der Stadträte heiße nicht, „dass der Status quo bestehen bleibt“. Die Honorare könnten auf andere Weise erhöht werden – allerdings nicht um die von Kursleitern erhofften zwölf Prozent. Die Charlottenburg-Wilmersdorfer Bürgermeisterin Monika Thiemen (SPD) sagte, ihrer Meinung nach hätten die meisten Kursteilnehmer eine Gebührenerhöhung, die unmittelbar den Dozenten zugute käme, akzeptiert. Außerdem „sind die Gehälter im öffentlichen Dienst in den vergangenen Jahren um 25 Prozent gestiegen, aber die Honorare überhaupt nicht“.

Vertreter der mehr als 4000 Berliner Volkshochschullehrer hatten zu Beginn der Beratung mit einem „Dozentenfrühstück“ aus Brot und Wasser für höhere Vergütungen demonstriert. Zwischen 1991 und 1996 hätten sich die Teilnehmergebühren verdoppelt, „aber davon haben die Dozenten nichts gesehen“, sagte ihr Sprecher Reiner Thie. In den vergangenen fünf Jahren seien die Gebühren aber unverändert geblieben, so dass den Teilnehmern ein zwölfprozentiger Zuschlag jetzt zugemutet werden könne.

Doch das sahen die Bezirke mehrheitlich anders. Aus Lichtenberg-Hohenschönhausen hieß es, man könne darüber nachdenken, wenn zuvor die Kursteilnehmer befragt würden. Und nach Auskunft von Stadtrat Schäfer stehen die Berliner Volkshochschulen mit ihrem Stundenhonorar von 21,47 Euro relativ gut da. Bundesweit liege der Satz nur bei knapp 18 Euro.Stefan Jacobs

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