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Katholische Jugendverbände: Kirchenjugend fordert mehr Offenheit

Katholische Jugendverbände und der Jugendseelsorger des Erzbistmus Berlin bemängeln die Sprachlosigkeit, die zwischen der Katholischen Kirche und der Lebenswirklichkeit junger Menschen in Bezug auf das Thema Sexualität herrsche.

„Ich würde mir wünschen, dass sich die Amtskirche mit der Lebenswelt der Jugendlichen auseinandersetzt, auch mit der Art und Weise, wie sie Sexualität leben, ohne gleich mit Moral und Verboten zu kommen“, sagte Dirk Tänzler, Chef des Bundes der deutschen katholischen Jugend, dem Tagesspiegel. Besonders das Thema Homosexualität werde „sehr angstbesetzt“ behandelt. „Meist wird weggeschaut nach dem Motto: Das gibt’s bei uns nicht.“ Auch in der Ausbildung der Kleriker müsse mit Homosexualität offener umgegangen werden: „Für uns Jugendverbände, die versuchen, die Inhalte der katholischen Kirche in die säkulare Welt zu vermitteln, sind Missbrauchsfälle wie am Canisius-Kolleg ein Tiefschlag.“

Matthias Goy, Jugendseelsorger im Berliner Erzbistum, kritisierte, dass Homosexualität in der katholischen Kirche „tabusiert“ wird. Im Katechismus stehe zwar, dass Homosexuelle nicht diskriminiert werden sollen. „Aber die Realität sieht oft anders aus“, sagte Goy. Auch der Rektor des Canisius-Kollegs, Klaus Mertes, hatte die Kirche kritisiert. Die katholische Lehre zur Sexualität habe sich weit vom Alltag junger Menschen entfernt.clk

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