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Berlin: Kita hilflos im Kampf gegen Raupenbefall Kein klares Vorgehen gegen giftige Tiere

Berlin – Der Eichenprozessionsspinner nistet sich weiter ein – und es gibt keine klaren Kompetenzen zum Vorgehen gegen die für den Menschen giftigen Tiere. Eine Kita- und Horteinrichtung im Bezirk Steglitz-Zehlendorf, das „Zentrum am Kleeblatt“, sieht sich hilflos dem Befall ausgesetzt.

Berlin – Der Eichenprozessionsspinner nistet sich weiter ein – und es gibt keine klaren Kompetenzen zum Vorgehen gegen die für den Menschen giftigen Tiere. Eine Kita- und Horteinrichtung im Bezirk Steglitz-Zehlendorf, das „Zentrum am Kleeblatt“, sieht sich hilflos dem Befall ausgesetzt. Ungeklärt ist, ob die Bezirke eingreifen müssen, wenn es sich nicht um bezirkseigenes Gelände handelt. Im Fall der Kita sei das Grundstück an einen Träger übertragen worden, sagt Oliver Schruoffeneger, Referent der bezirklichen Gesundheitsabteilung. Zudem könnten die Tiere erst sicher entfernt werden, wenn sie sich Ende Juni verpuppen.

Am Mittwoch trafen sich zuständige Stadträte der Berliner Bezirke, um über ein Vorgehen zu beraten. Betroffen sind bislang vor allem Randbezirke, besonders die südlich gelegenen. Sinnvoll wäre laut Schruoffeneger eine Regelung, mit der der Bezirk eingreifen und später die Kosten für die Entfernung vom Grundstückseigentümer zurück fordern kann.

Alle Eichenprozessionsspinner könne man nicht entfernen. In einer Pressemitteilung von Ende Mai erklärte Bezirksstadträtin Christa Markl-Vieto, bei bezirkseigenen Grundstücken erfolge „nur in sensiblen Bereichen eine Beseitigung der Raupen oder ihrer Nester“. Sensible Bereiche sind laut Schruoffeneger vor allem solche, die von Kindern, Jugendlichen oder Senioren genutzt werden.

Auch die Dreilinden-Grundschule ist betroffen, die direkt neben der Kita- und Hort-Einrichtung liegt. Das Schulgelände grenzt an ein Waldstück. Da das Grundstück dem Bezirk gehört, ist das Schulamt mit dem Fall beschäftigt. Schulleiter Anton Hemsing ließ einen Teil des Schulgeländes sperren, was aber weiter mit den Tieren geschieht, weiß er auch nicht.

Bislang ist einer seiner Schüler betroffen, der nebenan in den Hort geht. Julian, 7, muss mit den giftigen Härchen in Berührung gekommen sein. Seiner Mutter fiel auf, wie er sich immer wieder kratzte. Sie fand seinen Bauch mit blassen Quaddeln übersät, dann mit roten Pusteln. Der Arzt bestätigte die so genannte Raupendermatitis. Franziska Felber

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