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Berlin: Knalltrauma-Studie gescheitert: Zu wenig Hörschäden gemeldet

Die – im Vergleich zu den Vorjahren – ruhige Silvesternacht in Berlin freute zwar die Feuerwehr. Unzufrieden aber waren Wissenschaftler der Charité, die, wie berichtet, weltweit erstmals ein Medikament namens AM-111 gegen das Knalltrauma erproben wollten.

Die – im Vergleich zu den Vorjahren – ruhige Silvesternacht in Berlin freute zwar die Feuerwehr. Unzufrieden aber waren Wissenschaftler der Charité, die, wie berichtet, weltweit erstmals ein Medikament namens AM-111 gegen das Knalltrauma erproben wollten. Nur rund 20 Menschen erschienen am 1. Januar bei den Charité-Ärzten, um sich behandeln zu lassen – und ganze vier von ihnen erfüllten die Kriterien für die Studie. Ursprünglich hatten die Mediziner mit 400 potenziellen Teilnehmern gerechnet, die unter den typischen Symptomen wie einem Pfeifen oder abgedämpften Hörvermögen leiden. Ähnlich schwach war die Resonanz in der zweiten deutschen Teststadt München. Nur sieben der insgesamt 25 erschienenen Patienten waren dort für die Studie verwertbar. Nach Schätzungen erleiden bundesweit jährlich 8000 Menschen allein in der Silvesternacht durch Böller ein Knalltrauma.

Ein Grund für die geringe Teilnehmerzahl könnte nach Angaben einer Charité-Sprecherin sein, dass der Wirkstoff binnen 24 Stunden verabreicht werden muss, um überhaupt wirken zu können. Nun überlege der französische Hersteller der Arznei, ob er den Wirkstoff an Soldaten testen kann, die nach Schießübungen ein Knalltrauma erlitten haben. I.B.

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