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Berlin: König Knut hält Hof

Am Samstag können die Berliner den prominentesten Eisbären der Welt sehen

Noch schmiegt sich Braunbär Bernie behaglich an einen Baumstamm in seinem Zoogehege. Laut Bären-Kurator Heiner Klös soll Eisbär Knut hier der Öffentlichkeit vorgeführt werden. Morgen dürfen zunächst einmal Medienvertreter das Baby-Raubtier fotografieren und filmen. „Die Fotografen werden wohl in Viererreihen dastehen“, sagt Klös – angekündigt haben sich Kameraleute selbst aus Pakistan, Südafrika, Kanada und Usbekistan. Am Sonnabend dann dürfen endlich alle anderen das berühmteste Tier der Welt besuchen. Der Ansturm soll dem Kleinen aber jeweils nur ein paar Stunden zugemutet werden. Die Uhrzeit steht noch nicht fest.

King Knut: Seit ein paar Tagen überstürzen sich Medien und Nachrichtenagenturen mit widersprüchlichen Meldungen – erst zu angeblichen Tötungsforderungen, dann zum Premierentag. Wenn es nun wirklich soweit ist, werden die drei Braunbären, die das Gehege bewohnen, zunächst mit Futter in die Käfige hinter der Felswand gelockt. Dann ist die Manege frei für Knut. Sein Pfleger und Ziehvater Thomas Dörflein wird mit ihm durch eine Tür im hinteren Bereich kommen. Vor sich hat der Bär dann ein abschüssiges Rasenstück liegen, darauf Bäume, Sträucher und mittendrin ein kleiner Flusslauf, der in ein Becken mündet.

Knut wird froh sein über den Platz: Er sei pausenlos am Tollen und Toben, sagt Dörflein, und dabei mitunter übermütig. Neulich erst hätte die Kaffeemaschine dran glauben müssen. Hier im Bärengehege wird zumindest nichts zu Bruch gehen, und Knut kann nach Belieben auf dem Baumstamm herumklettern, über die Wiese kugeln oder ins Wasserbecken springen. Das wäre allerdings nicht in Dörfleins Sinne: Da müsse er als guter Ziehvater ja sofort hinterher, sagt er. Er hofft, dass Knut am Beckenrand stehen bleibt. Da wäre er auch optimal platziert, um von den Besuchern in Augenschein genommen zu werden: Direkt über dem Becken befindet sich in Brusthöhe eine Glasscheibe, hinter der das Publikum stehen wird. Und da wird es bestimmt eng werden: Nur etwa acht Meter ist die Abtrennung lang, der Rundplatz dahinter umfasst nicht mehr als 50 Quadratmeter. Deshalb will Dörflein, wenn es sehr voll wird, mit Knut vielleicht auf die Felslandschaft neben der Rasenfläche ausweichen. Vor diesem Teil der Anlage hätten mehr als doppelt so viele Zuschauer Platz. Allerdings will ihn sein Pfleger vorher schon etwas „müde spielen“, wie er sagt. „Nicht dass Knut mich vor allen Leuten fertigmacht mit seinen Raufspielen.“

Am Tag der Tage können sich die Besucher mit Jahreskarte glücklich schätzen: Sie brauchen sich am Zooeingang nicht in die Warteschlange zu stellen.rik/kög

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