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Berlin: Komatrinken:Keine U-Haft mehr für Wirt

Der nach dem Alkoholtod des 16-jährigen Schülers Lukas inhaftierte Gastwirt ist wieder auf freiem Fuß. Der 27-Jährige sei von weiterer Untersuchungshaft verschont worden, bestätigte gestern eine Justizsprecherin.

Der nach dem Alkoholtod des 16-jährigen Schülers Lukas inhaftierte Gastwirt ist wieder auf freiem Fuß. Der 27-Jährige sei von weiterer Untersuchungshaft verschont worden, bestätigte gestern eine Justizsprecherin. Der Wirt war vor sechseinhalb Monaten, am 23. Juli, verhaftet worden. Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen Anklage wegen Körperverletzung mit Todesfolge gegen den Mann erhoben. Gegen die Haftverschonung hat die Behörde bereits Beschwerde eingelegt. Nun muss das Kammergericht entscheiden. Zwar nahm die 22. Große Strafkammer des Landgerichts in ihrem Beschluss über die Haftverschonung den Angaben zufolge dringenden Tatverdacht und Fluchtgefahr an. Doch angesichts der langen Dauer der U-Haft sind aus Sicht der Richter „nunmehr weniger einschneidende Maßnahmen ausreichend, um das Verfahren zu sichern“. Jetzt muss sich der Mann einmal wöchentlich bei der Polizei melden. Sein Reisepass wurde zu den Akten genommen.

Es war am 25. Februar 2007, als Lukas W. gegen vier Uhr morgens ins „Eye T“ in Charlottenburg kam. Wenig später saßen der Schüler und der zehn Jahre ältere Wirt des Lokals beim Sauf-Duell. Der Wirt ließ sich den Ermittlungen zufolge in den ersten Runden nur Wasser servieren. Nach mindestens 45 Tequila fiel der Schüler ins Koma. Er starb fünf Wochen später. Wann es zu einem Prozess gegen den Wirt kommt, ist noch offen.

Im Zusammenhang mit dem Tod von Lukas müssen sich bereits vier 17- bis 21-Jährige als mutmaßliche Helfer des Wirts verantworten. Sie sollen den Schnaps eingegossen und serviert haben. Der Tod des Schülers habe die Angeklagten erschüttert, sagte der Staatsanwalt. Am Montag wird der Prozess fortgesetzt. Dann soll auch der Wirt als Zeuge erscheinen. K. G.

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