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Berlin: Konkurrenz für die Post AG: Blau, aber legal (Kommentar)

Wenn es gelben Strom gibt, warum soll es nicht auch die blaue Post geben? Der Wettbewerb ermöglicht vieles.

Wenn es gelben Strom gibt, warum soll es nicht auch die blaue Post geben? Der Wettbewerb ermöglicht vieles. Blau kann alles, was Gelb bietet, sagt die Berliner Pin AG - nur besser und billiger: Die Postkarte kostet 80 Pfennig statt einer Mark, und die Briefe werden bis 50 Gramm für eine Mark transportiert. Mit der Marketing-Idee eines kleinen Postdienstleisters wird listig das Postmonopol unterlaufen. Legal. Denn die Regulierungsbehörde muss eine Ausnahme der Exklusivlizenz für die Post AG bewilligen, wenn das neue Unternehmen die Höherwertigkeit der Dienstleistungen - schneller, bequemer - garantiert. Ob sich das für die blaue Post rechnet, braucht nicht Sorge des Regulierers sein. Die des Kunden sowieso nicht. Der Fall der Pin AG ist nicht die erste Ausnahme in Deutschland. Aber zum ersten Mal verspricht ein Unternehmen seinen Service auch für den individuellen Privatkunden, mit blauen Briefkästen und eigenen Briefmarken. Kein Pferdefuß? Doch. Das alles gibt es zu diesen Konditionen nur zwischen Kreuzberg und Marzahn, also innerhalb des Berliner Stadtgebietes. Briefe nach Posemuckel werden teurer. Doch das ist nichts anderes als der Vorgeschmack auf die deregulierte Postwelt nach dem Jahr 2002: Dann wird auch die (halb)staatliche Post die Preise entfernungsabhängig kalkulieren müssen.

ank

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