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Berlin: Konzernspitze will Filialen im Paket anbieten Furcht der Angestellten um Arbeitsplätze bleibt

Viel haben die KarstadtBeschäftigten in Schöneberg, Tegel, Moabit und Neukölln gestern noch nicht erfahren, aber zumindest haben sie es erstmals aus dem Munde ihrer Chefs gehört: Ihr Haus wird nicht geschlossen, sondern soll verkauft werden. Was die Mitarbeiter bislang nur aus den Medien wussten, darüber wurden sie nun von ihren Geschäftsführern informiert.

Viel haben die KarstadtBeschäftigten in Schöneberg, Tegel, Moabit und Neukölln gestern noch nicht erfahren, aber zumindest haben sie es erstmals aus dem Munde ihrer Chefs gehört: Ihr Haus wird nicht geschlossen, sondern soll verkauft werden. Was die Mitarbeiter bislang nur aus den Medien wussten, darüber wurden sie nun von ihren Geschäftsführern informiert. Wie im gesamten Bundesgebiet fanden am Vormittag in Berlin in allen zum Karstadt-Konzern gehörenden Warenhäusern mit ihren 8000 Mitarbeitern Betriebsversammlungen statt.

„Der Arbeitsplatz bleibt erst einmal erhalten, das ist für die Kollegen am wichtigsten“, sagt Heinrich Peter Jacob, Betriebsratsvorsitzender von Karstadt in der Hauptstraße: Die große Unruhe sei gemildert, „die größte Sorge wurde genommen“. Das Haus, in dem knapp 100 Menschen arbeiten, wurde – wie auch das Kaufhaus in der Turmstraße – immer wieder als ein möglicher Kandidat für eine Schließung genannt. Für die Mitarbeiter ändere sich zunächst nichts, sagte Jacob. Das habe die Geschäftsleitung gesagt. Das Kaufhaus soll wie bundesweit 76 weitere Häuser zum kommenden Jahr in eine neue Tochtergesellschaft des Konzerns überführt werden, um sie dann möglichst im Paket verkaufen zu können.

„Es war schon sehr bedrückend“, sagt eine Mitarbeiterin aus der Moabiter Turmstraße über die Betriebsversammlung. „Wir haben viel gehört und hängen doch eigentlich immer noch in der Luft.“ Denn kein Wort sei darüber gefallen, was passiert, wenn kein Käufer für die Häuser gefunden wird: „Das ist doch nicht auszuschließen.“ Während die Häuser in Tegel, Moabit und Schöneberg veräußert werden sollen, weil sie eine zu geringe Verkaufsfläche haben, hat das Hertie-Haus in Neukölln zwar genügend Platz, liegt aber in einer wirtschaftlich schwierigen Gegend und gilt als Verlustbringer. Trotzdem hofft Betriebsratschef Horst Voigt, „dass wir deswegen aus dem Raster fallen“. Die Geschäftsführung habe gesagt, dass man „an die Schließung des letzten Berliner Hertie-Hauses als letztes denkt“. Hertie füllt ohnehin nicht mehr das gesamte Haus aus. In einen Teil des Gebäudes ist inzwischen Quelle mit einer großen Küchen- und einer Elektronikabteilung eingezogen. sik

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