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Berlin: Krankenhaus-Kalender: Hedwig und ihre Tugenden

An der Pforte des St. Hedwig-Krankenhauses gibt es ein Faltblatt, das uns über die Namenspatronin aufklärt: Sie war "ein starkes Weib", stand in der Urkunde, als Papst Clemens IV.

An der Pforte des St. Hedwig-Krankenhauses gibt es ein Faltblatt, das uns über die Namenspatronin aufklärt: Sie war "ein starkes Weib", stand in der Urkunde, als Papst Clemens IV. die Herzogin von Schlesien am 26. März 1267, 24 Jahre nach ihrem Tode, heiligsprach. Hedwig soll robust, ehrgeizig, geschickt und warmherzig gewesen sein, heiratete mit zwölf oder 14 Jahren Herzog Heinrich den Bärtigen und verband die weltlichen Geschäfte mit der Frömmigkeit einer Asketin. Die Mutter von sieben Kindern, die sich für die Armen und Kranken einsetzte, gründete in Trebnitz bei Breslau das erste Frauenkloster Schlesiens, dem sie ihre gesamte Mitgift vermachte.

Jetzt ziert sie (mit einem zwinkernden rechten Auge) das Titelbild des neuen Hedwig-Kalenders, der mittlerweile weit über den Krankenhausbereich hinaus so etwas wie "Kult-Status" erlangt hat, der die Auflage für das Jahr 2001 in eine Höhe von 1500 Exemplaren trieb. Die fünf Autoren setzen Maßstäbe, die Jahr für Jahr übertroffen werden. Diesmal möchte das Motto "EigenArtig wie wir sind - Hedwigs Gesichter" wortwörtlich genommen werden. Grafisch gestaltete Blätter mit Porträt-Fotografien sind die Umrahmung für das jeweilige Kalendarium, und die Rückseite ist ein Lese-Buch: Hier werden die Gesichter durch ihre Geschichten lebendig und uns rasch vertraut. Der Arzt Klaus Dieter Ehmke, einer der Autoren, beschreibt die Hauptpersonen als "Menschen, die ein Krankenhaus auch in Zukunft braucht". Ihnen wurden jeweils passende Eigenschaften zugeordnet: Humor, Einsatzbereitschaft, Mut und Courage, Weisheit, Gastfreundschaft, Disziplin, Weltoffenheit, Sanftmut, Toleranz, Zeit haben, Langmut, Treue. Ganz unaufdringlich werden wir so für einen Moment zu Wegbegleitern von Menschen, an die zu erinnern sich lohnt. Und wir erfahren die Namen sämtlicher Ordensschwestern vom Heiligen Karl Borromäus, die im St. Hedwig-Krankenhaus seit 1846 tätig waren und noch sind: "Berufung zu Demut und Liebe heißt Dasein im Schicksal der Menschen".

Und dann, eine kleine Sensation, tönt dieser Kalender auch noch: Auf einer CD gibt es Lieder, Orgelspiel und mehrere spannende Erzählungen von Schwestern über sich und ihre Arbeit. Der Hedwig-Kalender kostet 29,80 Mark und ist beim Empfang des Krankenhauses und in einigen nahen Buchhandlungen zu haben.

Lo.

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