zum Hauptinhalt

Kreuzberg: Privatschulen konkurrieren um Standort

Seit nunmehr zwei Jahren ringt eine evangelische Schule um einen Standort in Kreuzberg. Jetzt steht sie in Konkurrenz mit einem muslimischen Träger.

Das zweijährige Ringen um den Standort für eine evangelische Grundschule in Kreuzberg ist noch immer nicht beendet. Da der Bezirk das von den Eltern gewünschte Gebäude in der Reichenberger Straße selbst beansprucht, bemühen sich diese nun um das Gebäude der ehemaligen Rosegger-Schule in der Bergmannstraße. Aber auch dort stehen die Chancen nicht gut, da der Bildungsträger Tüdesb ebenfalls an dem Standort Interesse hat, weil er seine private Oberschule und seine private Realschule aus Spandau dorthin verlagern will. Tüdesb richtet seine Arbeit besonders darauf aus, türkischstämmige Familien zu fördern. Dem Verein wird eine islamische Ausrichtung nachgesagt.

Bildungsstadträtin Monika Herrmann (Grüne) sagte gestern, Tüdesb habe sich etwas früher als die Protestanten um den Standort Bergmannstraße bemüht. Im Übrigen habe Kreuzberg keinen Bedarf an weiteren Grundschulen. Die Protestanten geben aber nicht auf, weil sie ausdrücklich in Kreuzberg Integrationsarbeit leisten wollen.

Dass man bildungsinteressierte Eltern aus einem Bezirk vertreibe, wenn es dort nur öffentliche Schulen mit 70 bis 90 Prozent Migranten biete, lässt Herrmann als Argument nicht gelten. Der Senat müsse nur mehr Geld geben, um die öffentlichen Schulen konkurrenzfähig zu machen. (sve)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false