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Berlin: Kreuzberger Synagoge: Erster Hinweis zu den Steinwürfen

Nach dem Anschlag auf die Kreuzberger Synagoge vom 6. Oktober hat der polizeiliche Staatsschutz möglicherweise eine erste heiße Spur.

Nach dem Anschlag auf die Kreuzberger Synagoge vom 6. Oktober hat der polizeiliche Staatsschutz möglicherweise eine erste heiße Spur. Am Freitag durchsuchten Polizei und Staatsanwaltschaft die Wohnung eines Verdächtigen. Nach Auskunft der Justiz handelt es sich bei dem Mann um einen 19 Jahre alten Kreuzberger arabischer Abstammung. Die Polizei bestätigte gestern, dass die Durchsuchung am Freitag stattgefunden hat, nannte jedoch keine weiteren Einzelheiten, sondern verwies auf die Angaben der Justiz.

Dort hieß es, die Durchsuchung sei am späten Freitagnachmittag erfolgt. Aus diesem Grund lägen derzeit auch noch keine Ergebnisse der Durchsuchungaktion vor, sagte Justizsprecherin Anja Teschner gestern auf Anfrage. Ungeklärt ist, ob in der Wohnung des Verdächtigen Beweismittel gefunden und sichergestellt wurden. Auf die Spur des 19-Jährigen war die Polizei durch die Aussage eines Zeugen gekommen, sagte die Justizsprecherin. Dieser Zeuge will den 19-Jährigen zum Tatzeitpunkt in der Nähe der Synagoge gesehen haben.

In den frühen Morgenstunden des 6. Oktober hatten Unbekannte Steine gegen die Synagoge am Fraenkelufer geworfen. Dabei waren zwei Fensterscheiben zerstört worden. Die Synagoge wurde damals stündlich von einer Polizeistreife kontrolliert. Die Täter hatten eine zeitliche Lücke zwischen 2.28 und 3 Uhr früh genutzt. Die Polizei fand in der Nähe eine mit Pflastersteinen gefüllte Plastiktüte. Die Polizei hatte unmittelbar nach der Tat einen Anschlag von Neonazis für unwahrscheinlich gehalten und die Täter vielmehr in islamisch-palästinensischen Kreisen vermutet. Die Tat wurde als Reaktion auf die Auseinandersetzungen im Nahen Osten eingestuft.

Die Steine wurden nur wenige Stunden vor einer Verschärfung der Schutzmaßnahmen für jüdische Einrichtungen in Berlin geworfen. Wegen der Krawalle in Israel und einer in Berlin angekündigten palästinensischen Demonstration war für die dem 6. Oktober folgenden jüdischen Feiertage ein intensiverer Schutz gefährdeter Einrichtungen angeordnet worden.

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