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Wegen der wenigen Züge wird es oft eng in der S-Bahn. In den letzten Tagen blieben die Wagon allerdings teilweise leer, weil sich niemand mehr auf die S-Bahn verlassen wollte.

© dpa

Krisentreffen: Bund fordert bis zu 600 neue Wagen für Berliner S-Bahn

Der Staatssekretär des Bundesverkehrsministeriums hat den Austausch der Berliner S-Bahn-Fahrzeuge angeregt. Entgegen anders lautender Medienberichte gibt es jedoch noch keinen Beschluss.

Bei einem Krisentreffen zur Situation der Berliner S-Bahn am Donnerstag, an dem unter anderem Bahnchef Rüdiger Grube und der Staatssekretär des Bundesverkehrsministeriums, Klaus-Dieter Scheurle, teilnahmen, hat der Vertreter des Bundes auf mittlere Sicht den Austausch eines Großteils der Fahrzeugflotte der Berliner S-Bahn gefordert.

Scheurle habe betont, dass sich die offensichtlichen qualitativen Mängel an den Fahrzeugen durch den Austausch einzelner Fahrzeugteile nicht kompensieren ließen. Dies teilte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums am Freitagvormittag mit. Die kurzfristige Reparatur der Wagen sei angesichts der momentanen Situation bei der S-Bahn zwar der einzig richtige Weg. Da man bei der S-Bahn mit dem bestehenden Material aber scheinbar nicht zurecht komme, sollte bei dem Treffen am Donnerstag der politische Rahmen für das langfristige Vorgehen abgesteckt werden, so der Sprecher weiter. Daher habe Scheuerle die Anschaffung von 200 bis 600 neuen Wagen in den nächsten zwei bis drei Jahren gefordert.

Der Ministeriumssprecher widersprach damit der Darstellung verschiedener Medien, die die Anschaffung von bis zu 500 neuen S-Bahn-Zügen bereits als beschlossene Sache gemeldet hatten. Vielmehr wolle man "den Menschen eine klare Botschaft geben, was wir jetzt tun wollen". Zur Konkretisierung der Anregungen soll innerhalb der nächsten zehn Tage ein weiteres Treffen von Vertretern der Deutschen Bahn, des Bundes und der Stadt Berlin organisiert werden, wenn Verkehrssenatorin Junge-Reyer das wünsche. Es sei das Anliegen aller Beteiligten, dass die Bahn pünktlich fahre. Da dies momentan aber nicht der Fall sei, betonte der Sprecher außerdem, dass die zum ersten Januar in Kraft getretene Preiserhöhung nicht hinnehmbar sei.

Johannes Süßmann

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