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Berlin: Kritik an ZDF-Serie über Hauptschule

Bildungsexperte: Sendung zeigt „verzerrtes Bild“

Auf Vorbehalte von Fachleuten stößt die sechsteilige ZDF-Serie über die Charlottenburger Pommern-Hauptschule. Die Lehrer seien in Wirklichkeit nicht so hilflos, wie der Film es darstelle, urteilte Siegfried Arnz, selbst ehemaliger Hauptschulleiter und jetzt Hauptschulreferent in der Senatsverwaltung für Bildung, nachdem am Dienstagabend die erste Folge ausgestrahlt worden war. Arnz: „Diese Reality-Show gibt ein verzerrtes Bild.“. Zudem kritisierte er das „Voyeuristische“ des Projekts. Es sei nicht gut, dass so viel über die Schüler und ihre Familien preisgegeben werde. Positiv sei allerdings, dass gezeigt werde, „wie groß die Probleme sind, mit denen die Hauptschule umgehen muss“.

Positiver reagierte Dieter Hohn, der als Leiter der Pommern-Schule erlaubt hatte, dass Spiegel TV und ZDF wochenlang bei ihm drehten. „Der Film spiegelt zum größten Teil unsere Schulrealität wieder“, urteilt Hohn. Zudem sei deutlich geworden, dass es „mit der Personalausstattung, wie wir sie heute haben, nicht weiter geht“. Der Film zeige, dass man Sozialarbeiter brauche. Zudem habe die Arbeit der von Spiegel TV mitgebrachten und im Film eingesetzten Schulcoaches etwas gebracht. Sozialarbeiter Hendrik Stoya sei jetzt wieder an seine Paderborner Gesamtschule zurückgekehrt, wolle sich aber weiter um einige Schüler kümmern und zu diesem Zweck am Wochenende kommen. „Er hat sich da hineingekniet“, lobt Hohn das Engagement Stoyas.

Ein anderer Lehrer hielt es indes für falsch, dass Stoya im Film neue Verhaltensregeln an die Tafel schreibe. Sie müssten von den Schüler selbst erarbeitet werden, um angenommen zu werden. sve

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