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KRITIK AN ROGER WATERS: Das Schwein und der Stern

„Da müssen Sie Roger Waters selber fragen.“ Nein, von Klaus Kunzendorf war am Montag nicht zu erfahren, ob die Beschriftung auf dem fliegenden Schwein, Teil der Rockshow „The Wall“, nach dem Vorwurf des Antisemitismus verändert wird.

„Da müssen Sie Roger Waters selber fragen.“ Nein, von Klaus Kunzendorf war am Montag nicht zu erfahren, ob die Beschriftung auf dem fliegenden Schwein, Teil der Rockshow „The Wall“, nach dem Vorwurf des Antisemitismus verändert wird. Kunzendorf ist Produktionsleiter bei der Lieberberg Konzertagentur und verantwortlich für den seit Sonntagabend im Olympiastadion laufenden Aufbauarbeiten. 250 Leute sind beteiligt, die Dimensionen werden die der Hallenversion von „The Wall“ weit übertreffen. Mit 150 Meter Breite und 12 Meter Höhe ist die titelstiftende Mauer doppelt so groß wie damals in der O2 World – laut Waters die größte Projektionsfläche, die je in einer Liveshow auf Tour ging.

Die Kritik entzündete sich an einem Davidstern, der diesmal neben anderen Symbolen auf das berühmte fliegende Schwein, Inkarnation des Bösen, gemalt ist. Waters begreift den Stern, so verteidigt er sich, nicht als Symbol fürs Judentum, sondern als eines für den Staat Israel, dem er Apartheid-Politik gegenüber den Palästinensern vorwirft. Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf hat deswegen zum Boykott der Show aufgerufen, dem sich die Berliner Gemeinde bislang nicht angeschlossen hat. Ihr Beauftragter gegen Antisemitismus, Rabbiner Daniel Alter, kritisiert Waters aber scharf. Er glaube gern, dass dieser sich nicht für einen Antisemiten halte. Den Davidstern, der allgemein als Symbol des Judentums gelte, als eines für das Übel der Welt zu verwenden, sei aber hochproblematisch. Viele Zuschauer, befürchtet Alter, werden Gedankensprung nicht mitmachen und den Stern auf dem Schwein als Rechtfertigung des Antisemitismus ansehen. Auch wenn es nicht Waters’ Intention war, habe er diesem damit doch ein Parkett geboten.ac

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