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Berlin: „Kurth sollte gegen Zeller antreten“

DIE AKTUELLE FRAGE GÜNTER NOOKE ist Berliner Bundestagsabgeordneter der CDU. Lorenz Maroldt sprach mit ihm über die Krise des Landesverbandes und die Vorstandswahl.

DIE AKTUELLE FRAGE

GÜNTER NOOKE

ist Berliner Bundestagsabgeordneter der CDU. Lorenz Maroldt sprach mit ihm über die Krise des Landesverbandes und die Vorstandswahl. Foto: Wolff

Sie gehören zu den Unterstützern von Peter Kurth. Raten Sie ihm, jetzt noch für den Landesvorsitz zu kandidieren?

Ich habe Verständnis für Peter Kurth, dass er sich das jetzt noch mal überlegt. Aber Joachim Zeller braucht einen Gegenkandidaten.

Fürchten Sie nicht, Kurth wäre bei einer weiteren Niederlage für lange Zeit geschwächt?

Er hätte eine gute Chance, und eine knappe Niederlage ist keine Schande. Kurth wird so oder so ein Kristallisationskern der Berliner CDU bleiben.

Sie raten ihm also anzutreten?

Ich wünsche es mir.

Wäre es nicht reizvoll für die Berliner CDU, einen Fraktionschef aus dem Westen und einen Landesvorsitzenden aus dem Osten zu haben?

Darum geht es an dieser Stelle nicht. Das OstWest-Thema ist zwar nicht erledigt, kann aber bei anderen Positionen berücksichtigt werden. Sicherlich ist der Bürgermeister von Mitte für das Parteiamt qualifiziert. Aber Kurth ist der stärkere Kandidat, darauf kommt es an.

Zimmer und Zeller würden sich bestimmt auch gut verstehen.

Leider sind beide das Personaltableau von Frank Steffel und helfen uns nicht, neue Glaubwürdigkeit zu gewinnen. Ruhe um jeden Preis ist nicht das, was wir brauchen. Ruhe kann auch Friedhofsruhe bedeuten. Ich bin weiter an der Klärung inhaltlicher Fragen interessiert.

Zimmer will auf die Gewerkschaften zugehen, um dem Anspruch der CDU, Arbeitnehmerpartei zu sein, besser gerecht zu werden.

Ich halte das für falsch. Gewerkschaften zu ärgern, ist nicht unsere Politik, aber wir können die SPD auch nicht links überholen. Wir müssen sagen, dass und wo zu sparen ist, und wir können uns nicht aus Prinzip dort gegen den Senat stellen, wo er richtig liegt. Das wäre nicht die richtige Strategie, das ist nicht vermittelbar.

Zimmer beginnt also gleich mit einem Fehler?

Er hat die Wahl gewonnen, und wir sollten ihm alle eine Chance geben. Aber die Art und Weise, wie er ins Amt kam, zeigt, dass er den alten Strukturen verbunden ist. Der Riss in der Fraktion ist sehr deutlich geworden.

Das wäre er aber auch, wenn Kurth knapp gewonnen hätte.

Das ist richtig, aber gerade deshalb wäre hier der stärkere Mann der bessere gewesen. So fragen sich viele, ob hinter Zimmer nicht Frank Steffel weiter das Sagen hat. Die Leute in der Stadt und auch viele an der CDU-Basis suchen Orientierung und wollen doch genauer wissen, mit wem es wo langgeht.

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