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Berlin: Lagerfeld vor und hinter der Kamera

Fotoausstellung des Modemachers eröffnet

Fünfhundert Mal Brad: Vorm Auto, im Auto, liegend, stehend, angezogen, halbnackt, sehr oft ganz nackt. Aber es half nichts. Keiner wollte das bestbezahlte männliche Model der Welt auf den Fotos sehen. Alle wollten nur eins: Die Karl-Lagerfeld-Show. Die gab es dann auch zur Eröffnung der Ausstellung „One Man Shown“ im C/O Berlin, gestern im Postfuhramt. Ganz am Anfang hat der Chefdesigner von Chanel noch etwas über Brad gesagt: Dass er ihn dreieinhalb Jahre fotografiert habe. „Erst war er ein völlig unbekanntes Gesicht, am Ende das bekannteste Model der Welt. Was niemand ahnen konnte“, fügt der Fotograf hinzu, als gäbe es da keinen Zusammenhang, wenn eine Modeikone einen gut aussehenden „All American Boy“ für sich posieren lässt und der dann bekannt wird.

Die Spielregeln der Show vor der Presse gingen so. Die Journalisten stellten simple Fragen wie: „Herr Lagerfeld, sie tragen silberne Handschuhe, wie viele Paare besitzen sie davon?“ Darauf schaut der Gefragte einen Moment konsterniert und sagt dann druckreif: „Wissen Sie: Der Knabe saß an der Quelle.“ Oder: „Stehen Sie lieber vor oder hinter der Kamera?“ Der Designer: „Nun, lieber stehe ich dahinter, aber vor der Kamera habe ich auch keine Probleme“ und schenkt den Fotografen einen Blick. Er darf sich dann noch zum Film „Der Teufel trägt Prada“ äußern – er schaut keine Filme, in denen seine Freunde karikiert werden, in diesem Fall die Chefredakteurin der US-Vogue, Anna Wintour.

Zur offiziellen Begrüßung kam dann auch Klaus Wowereit, der Regierende Bürgermeister. Er zog diesen Auftritt dem Bundespresseball vor. Anschließend tafelte er mit dem Modezaren. Derweil drängelte sich das Publikum. Kurzzeitig gab es keinen Einlass mehr – wegen Überfüllung. Aber, keine Sorge, bis zum 4. Februar können die Meisterwerke ja noch bestaunt werden. GTH

Karl Lagerfeld, Postfuhramt, Oranienburger Straße, Mitte, Eintritt 5 Euro.

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