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er Landesmusikrat hat zu seinem 40. Jubiläum das Cello als Instrument des Jahres gewählt.

©  Kitty Kleist-Heinrich

Landesmusikrat-Jubiläum: Berlin feiert das Cello

Der Verein, in dem die Fäden von Berlins Musikszene zusammen laufen, feiert 40. Jubiläum. Für das Instrument des Jahres gibt es besondere Veranstaltungen.

Musik für alle – diesem Anspruch fühlt sich der Landesmusikrat Berlin verpflichtet, der in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen feiert. Gemeinsam mit dem Tagesspiegel soll in einem Fotowettbewerb die Vielfalt der Klänge dokumentiert werden – im Konzertsaal, auf der Straße oder in der Wohnstube. Bis zum 30. Oktober können Hobbyfotografen ihre Motive zum Thema „Musik und Stadt“ einsenden. Beim Festakt zum Jubiläum am 10. Dezember im Roten Rathaus werden die besten Schnappschüsse präsentiert.

Der Landesmusikrat Berlin ist ein eingetragener Verein, der die schönen Klänge in der Breite verankern möchte und die musikalische Bildung betont. „Musik für alle, das ist der Leitsatz unserer Arbeit“, sagt Hella Dunger-Löper, seit Dezember 2017 Präsidentin. „Wir sehen das Musikleben als kraftvollen, lebendigen Teil der Kultur unserer Stadt, als ein Forum, auf dem unsere vielfältigen Identitäten sich frei darstellen und unser Zusammenleben immer wieder neu verhandeln.“

Im Dachverband, der seine Geschäftsstelle in der Lübecker Straße in Moabit hat, laufen die Fäden der breiten musikalischen Szene Berlins zusammen. Mitglieder im Verein sind 50 Verbände und Institutionen, von der Akademie der Künste über den Blasmusikverband Berlin bis zum Verein zur Förderung der Zupfmusik. Das gesamte Spektrum der Tonkunst ist versammelt.

„Jugend musiziert“

Für seine Arbeit erhält der Rat von der Senatskulturverwaltung einen jährlichen Zuschuss in Höhe von etwas über 300.000 Euro. Dazu kommt noch eine zweckgebundene Förderung mit 14 000 Euro für das Berliner Jugendjazzorchester und den schon 33. Jazztreff, der im Dezember an zwei Tagen in der Tempelhofer Ufa-Fabrik stattfindet. Die Senatsjugendverwaltung gibt außerdem noch gut 100.000 Euro für das Landesjugendorchester und den Wettbewerb „Jugend musiziert“, beides Aushängeschilder der jungen Berliner Musikkultur.

Neben dem breit gefächerten Veranstaltungsspektrum präsentiert der Landesmusikrat regelmäßig ein Instrument des Jahres. Diesmal ist es das Cello, das nicht zuletzt dank Udo Lindenbergs Song von 1973 schon einen größeren Popularitätsgrad besitzt. Am Sonntag, 7. Oktober, braust ein „Cello-Sturm“ durch die Museen der Stadt. Von 14 bis 17 Uhr schwärmen junge Cellistinnen und Cellisten der Musikschulen, des Musikgymnasiums Carl Philipp Emmanuel Bach und des Julius-Stern-Instituts aus und spielen das Instrument in einem Dutzend Häusern wie dem Centrum Judaicum und der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde.

"Tag des Cellos"

Schon eine Woche später, am 14. Oktober, hat der Landesmusikrat den „Tag des Cellos“ ausgerufen. Von 11 bis 22 Uhr steht das Instrument unter den Dächern von Philharmonie und Kammermusiksaal am Tiergarten im Mittelpunkt. Klanginseln im Foyer, Celli zum Anfassen und gar Tipps zum Selberbauen, dazu Informationen und Vorträge über das klassische Instrument mit Klangbeispielen vom Barock bis zum Jazz und Konzerte – da dürfte am Ende keine Frage mehr offen bleiben. Wenn Kinder das Spiel auf dem Klangkörper mit den tiefen Tönen lernen wollen, sollten sie mit ihren Eltern diesen Infotag am 14. Oktober nicht verpassen.

Nachwuchsförderung steht auch bei den beiden traditionellen Wettbewerben, die der Landesmusikrat anbietet, im Vordergrund. „Jugend musiziert Berlin“ gibt es schon seit mehr als 50 Jahren. In Kategorien wie Band, Pop, Komposition oder türkische Langhalslaute Baglama werden Preisträger ermittelt. Bei „Jugend forscht: Musik“ können Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Universitäten oder dem Musikinstrumentenmuseum in die Welt der Wissenschaften eintauchen. Die Schirmherrschaft für die Projekte hat der Regierende Bürgermeister Michael Müller übernommen.

Teilnehmer am Fotowettbewerb können ihre Motive, die aus diesem Jahr stammen sollen, bis zum 30. Oktober an info@landesmusikrat-berlin.de mit dem Betreff „Musik und Stadt“ schicken. Außerdem sind Name, Anschrift, Titel des Bildes und eine kurze Beschreibung mit höchstens 250 Zeichen hinzuzufügen. Jeder Einsender kann bis zu drei hochaufgelöste Fotos mit jeweils maximal 4 MB einreichen. Eine Jury wählt die besten Bilder aus, die beim Festakt am 10. Dezember ausgezeichnet und im Tagesspiegel veröffentlicht werden.

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