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1. Mai: Polizeigewerkschaft hält Berliner Konzept für gescheitert

Scharfe Kritik übt die Deutsche Polizeigewerkschaft derzeit am Einsatzkonzept von Polizeipräsident Glietsch und Innensenator Körting. Die Polizisten seien "regelrecht verheizt" worden, das Konzept "auf ganzer Linie gescheitert".

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) hat den Innenausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses aufgefordert, sich gründlich mit der Polizeistrategie vom 1. Mai zu befassen. Notfalls müsse ein Untersuchungsausschuss eingerichtet werden, sagte am Dienstag der DPolG-Bundesvorsitzende Rainer Wendt.

Bei den seit Jahren schwersten Mai-Krawallen in Berlin waren 440 Polizisten verletzt worden. Von den 311 Beamten aus Berlin mussten 19 ambulant behandelt werden. 21 Polizisten konnten ihren Dienst nicht fortsetzen. Von den Unterstützungseinheiten aus anderen Bundesländern wurden 129 Einsatzkräfte verletzt.

Polizisten seien "verheizt" worden

Laut Wendt ist das Einsatzkonzept von Polizeipräsident Dieter Glietsch und Innensenator Ehrhart Körting (SPD) "auf ganzer Linie gescheitert". Die Polizisten seien "regelrecht verheizt" worden. Nach Angaben des Gewerkschafters kamen angerückte Wasserwerfer aus Hamburg nicht zum Einsatz. Das Tragen feuerhemmender Gesichtsmasken und das Betreten bestimmter Straßen sei den Bereitschaftspolizisten untersagt worden.

Wenn der Polizeipräsident etwas anderes behaupte, sei das "skandalös und abenteuerlich", betonte Wendt. "Die Ereignisse in Berlin waren die Kapitulation des Staates vor dem Mob auf der Straße." Der Gewerkschafter fügte hinzu, wenn der Polizeipräsident weiterhin keine Alternative zum Einsatzkonzept der Polizei sehe, sollte sich der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) überlegen, "ob es nicht eine Alternative zum Polizeipräsidenten gibt". (am/ddp)

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