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Friedrichshain-Kreuzberg: Pannenserie: Baustadträtin tritt zurück

Nach vier Jahren "regelmäßig überteuerten Bauten" und umstrittenem Management ist die parteilose Baustadträtin Jutta Kalepky zurück getreten. Grüne und SPD begrüßten ihren Entschluss.

Von Fatina Keilani

Nach einer Serie von Pannen hat Jutta Kalepky, parteilose Baustadträtin von Friedrichshain-Kreuzberg, ihren Rücktritt angekündigt. Sie hatte in ihrem Amt von Anfang an keine glückliche Figur gemacht. Der Rücktritt galt als überfällig und wurde sowohl von den Grünen, die Kalepky ins Amt gewählt hatten, als auch von der SPD begrüßt. „Wir haben sehr intensive Gespräche geführt“, sagte Bildungsstadträtin Monika Herrmann (Grüne). „Länger war der Zustand nicht zu verantworten.“

Die 60-jährige Kalepky ist Architektin, aber wohl unerfahren in der Verwaltung und als Führungskraft schwach. „Die Behörde wurde vier Jahre lang schlecht gemanagt“, sagte der SPD-Haushaltspolitiker Stephan Zackenfels. „Es gab regelmäßig überteuerte Bauten und verfallene Fördermittel.“ Zackenfels forderte, den Posten zügig neu zu besetzen, damit die Behörde „auf Vordermann gebracht werden“ kann. Laut Herrmann will der grüne Kreisverband am 14. Dezember einen neuen Kandidaten aufstellen und ihn am darauffolgenden Tag von der Bezirksverordnetenversammlung wählen lassen.

Über den Sommer verbaute der Bezirk Konjunkturmittel in dutzenden Bauprojekten. Vieles wurde nicht rechtzeitig fertig. Schüler der neuen Sekundarschule Graefestraße mussten in ein Provisorium umziehen; die Stadträtin und Teile ihres Führungspersonals waren im Urlaub, der Bau war unbesehen freigegeben worden. „Das war nur der Auftakt“, sagte Stadträtin Herrmann. Ihr Jugendamt bezog einen ebenfalls freigegebenen Bau, in dem es an Fluchtwegen mangelte – und musste wieder ausziehen. Außerdem waren die Baukosten explodiert.

Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) und Kalepky selbst wollten sich über die Personalie nicht äußern.

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