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Integration: Engagement gegen Rassismus gefordert

Karin Weiss, Integrationsbeauftragte für Brandenburg, wünscht sich ein aktives Engagement gegen latenten Rassismus.

Die brandenburgische Integrationsbeauftragte Karin Weiss mahnt zu mehr Engagement gegen Gewalt und Rassismus. Es gebe noch viel zu tun, damit sich alle Brandenburger sicher fühlen, sagte Weiss in Potsdam zum 11. Jahrestag des Überfalls auf den britischen Bauarbeiter Noel Martin. Es sei wichtig, Rassismus im Alltag zu erkennen. Oft würden Menschen allein wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft "anders behandelt".

Dieser Alltagsrassismus bilde die Basis für offenen, gewalttätigen Rassismus. Die Verwendung eines rassistischen Schimpfworts über die Hautfarbe des Deutsch-Äthiopiers Ermyas M. sei seinerzeit Anlass für den Generalbundesanwalt gewesen, den Fall zu übernehmen, sagte Weiss. Die tatsächliche Motivation für den Überfall sei zwar im Prozess "ohne erkennbare Täter" nicht zu klären gewesen. Aber bereits diese Beleidigung sei ein Hinweis auf Rassismus.

Der Prozess um den Angriff auf Ermyas M. vom Ostersonntag 2006 war am Freitag mit Freisprüchen für die beiden Angeklagten zu Ende gegangen. Auf Mailboxaufzeichnungen war unter anderem "Scheiß-Nigger" zu hören. Martin war am 16. Juni 1996 mit zwei Arbeitskollegen von zwei rechtsextremistischen Jugendlichen angegriffen worden. Einer der jungen Männer warf aus einem fahrenden Auto einen schweren Stein auf den Wagen Martins. Dessen Fahrzeug prallte gegen einen Baum. Martin wurde bei dem Aufprall lebensgefährlich verletzt und sitzt seitdem im Rollstuhl.

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