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Erfreut in Siegerpose zeigt sich Frank Henkel nach der erwarteten Wahl zum Spitzenkandidaten der Berliner CDU für die Abgeordnetenhauswahl.

© dpa

Parteitag: CDU wählt Henkel zum Spitzenkandidat

Die Berliner CDU geht mit Frank Henkel als Spitzenkandidat in die Abgeordnetenhauswahl im September. Im Rennen um das Amt des Regierenden Bürgermeisters werden ihm jedoch kaum Chancen eingeräumt.

Der Berliner CDU-Landes- und -Fraktionschef, Frank Henkel, ist offiziell als Spitzenkandidat seiner Partei für die Abgeordnetenhauswahl am 18. September nominiert worden. Auf einem Parteitag stimmten die rund 300 Delegierten am Samstag einstimmig für den 47-Jährigen.

Im Januar hatte sich bereits die Parteispitze einstimmig für Henkel entschieden. Allerdings werden ihm im Rennen um den Posten des Regierenden Bürgermeisters kaum Chancen eingeräumt, das sich Umfragen zufolge zwischen Amtsinhaber Klaus Wowereit (SPD) und der Grünen-Bundestagsfraktionschefin Renate Künast entscheiden wird.

Henkel wurde in der Vergangenheit dem konservativen Lager zugerechnet. Als ehemaliger innenpolitischer Experte der Fraktion stand er in der Ausländer- und Rechtspolitik lange für eine harte Linie. Inzwischen genießt er jedoch in den eigenen Reihen als Integrationsfigur Anerkennung, weil er die einst zerrissene Berliner CDU weitgehend zusammenhält. Seine Ausstrahlung über die Partei hinaus, die in Umfragen derzeit nur bei 20 Prozent liegt, ist aber nach wie vor gering. Unter den Berlinern ist er bisher kaum bekannt.

Henkel wurde 1963 in Ost-Berlin geboren. Mit seinen Eltern verließ er 1981 die DDR, nachdem ein Ausreiseantrag genehmigt worden war. Nach der Schule absolvierte er eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann. Später studierte er Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mit dem Abschluss Diplomkaufmann sowie Journalistik. Nach seiner Tätigkeit in einem großen Industrieunternehmen arbeitete er mehrere Jahre im Medienbereich.

2001 leitete er bis zum Sturz des damaligen Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen (CDU) dessen Büro, anschließend wechselte er in die Fraktion. Der CDU gehört Henkel seit 1986 an. In unterschiedlichen Funktionen wirkte er im Kreisverband und im Bezirksparlament Mitte. Im November 2001 wurde er Mitglied des Abgeordnetenhauses, wo er Parlamentarischer Geschäftsführer und innenpolitischer Sprecher war. 2005 wurde er zum Generalsekretär der Berliner CDU gewählt, zwei Jahre später übernahm er auch den Vorsitz des Kreisverbands Mitte.

Nach einem beispiellosen Machtkampf zwischen Ex-Fraktionschef Friedbert Pflüger und Landeschef Ingo Schmitt, der beiden das Amt kostete, trat Henkel 2008 deren Nachfolge an. Seither führt er in einer Art Doppelspitze mit der dem liberalen Lager zugerechneten Bundestagsabgeordneten Monika Grütters die Berliner CDU. (dapd)

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