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Religionsunterricht: 135.000 Unterschriften für Pro Reli

Optimismus bei Pro Reli: Innerhalb von drei Monaten haben 135.000 Unterstützer für die Einführung eines Wahlpflichtfachs Ethik/Religion unterschrieben. Die benötigten 170.000 Unterschriften werde man zusammenbekommen, ist sich der Verein sicher.

In den ersten drei Monaten nach Beginn der zweiten Stufe des Volksbegehrens für die Einführung eines Wahlpflichtfachs Ethik/Religion sind rund 135.000 Unterschriften vom Trägerverein Pro Reli erfasst worden. Darüber hinaus befinde sich noch eine große Zahl von gesammelten Unterschriften in den über 300 Kirchengemeinden und an anderen Sammelstellen in der Stadt, teilten die Initiatoren am Montag mit.

Vereinsvorsitzender Christoph Lehmann äußerte sich optimistisch, dass die notwendigen 170.000 Unterschriften bis zum 21. Januar zusammenkommen. In diesem Fall könnte es im Juni 2009 zu einem Volksentscheid kommen. Stimmen dann etwa 600.000 Menschen für die Gesetzesänderung, wäre das Votum für den Senat bindend.

Der Ethikunterricht war zum Schuljahr 2006/2007 in allen siebten Klassen des Landes Berlin als Pflichtfach eingeführt worden und soll bis 2010 bis zur zehnten Klasse ausgedehnt werden. Religion kann lediglich freiwillig zusätzlich belegt werden. Mit dieser Regelung geht Berlin bundesweit einen Sonderweg.

Walter Momper: Ethikunterricht ist wichtig für Berlin

Der Ethikunterricht sei gut für die Stadt Berlin, sagte der Schirmherr der Initiative Pro Ethik, Walter Momper (SPD). Er helfe den Schülern unterschiedlicher Herkunft, sich gemeinsam mit den Grundwerten der freiheitlich-demokratischen Gesellschaft auseinanderzusetzen und sich Grundwissen über Religionen und Weltanschauungen anzueignen sowie den Dialog mit Andersglaubenden und Andersdenkenden einzuüben. Das sei wichtig für die Entwicklung der Schüler und "unverzichtbar für ein verständnisvolles Zusammenleben" in der Stadt.

Wer über den gemeinsamen Ethikunterricht hinaus einen freiwilligen Religions- oder Weltanschauungsunterricht besuchen möchte, sollte dies unbedingt tun, riet Momper. Denn das staatlich finanzierte Unterrichtsangebot der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften könne die ethische Basis für das eigene Handeln stärken. Er unterstütze nachdrücklich das Engagement der Initiative "Christen pro Ethik" und die Haltung vieler Pfarrer und Theologen beider Konfessionen, die sich für den Erhalt des gemeinsamen Ethikunterrichts engagierten, betonte der SPD-Abgeordnete.(jg/ddp)

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