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Statistik: Zahl der Drogentoten gesunken

Im Gegensatz zum Bundestrend sinkt die Zahl der Drogentoten in Berlin kontinuierlich. Die Senatsgesundheitsverwaltung registrierte im vergangenen Jahr 152 Drogentote. Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher wertet die Zahlen auch als Erfolg der langjährigen Drogenpolitik der Hauptstadt.

Die Zahl der Drogentoten in Berlin ist 2008 weiter gesunken. In der Hauptstadt starben im vergangenen Jahr 152 Menschen an den Folgen von Drogenkonsum, wie die Senatsgesundheitsverwaltung am Mittwoch mitteilte. Das waren sechs Drogentote weniger als 2007. Im Jahr 2006 waren in Berlin 173 Menschen an einer Überdosis Rauschgift gestorben.

Den Angaben nach waren 123 der Drogentoten Männer und 29 Frauen. 86 Prozent von ihnen hatten mehrere Substanzen gleichzeitig konsumiert. Bei den nachgewiesenen Substanzen lag Heroin mit einem Anteil von 63 Prozent weiterhin an erster Stelle. Das Durchschnittsalter der Drogentoten stieg 2008 leicht an. Es lag bei 35,2 Jahren gegenüber 34,7 Jahren im Vorjahr. Vier der Drogentoten im Jahr 2008 wurden nur 17 Jahre alt.

Hilfsangebote verbessern Lebensqualität und Therapiechancen

Laut Senatsverwaltung ist seit 2005 mit 195 Fällen die Zahl der Drogentoten in Berlin im Gegensatz zum Bundestrend kontinuierlich gesunken. Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher (Linke) führte dies auch auf die langjährige erfolgreiche Drogenpolitik in Berlin zurück. Die 2003 eingerichteten Drogenkonsumräume etwa stellten einen "wichtigen Baustein des Hilfesystems" dar. Durch den schnellen und unbürokratischen Zugang zu Versorgung, Beratung oder Betreuung und niedrigschwellige Angebote könne man auch Schwerstabhängige unterstützen, die den Anforderungen einer Therapie nicht gewachsen sind. So ließe sich auch Zugang zu jenen finden, die sonst nicht oder nur noch schwer zu erreichen seien.

Damit sich die Situation Drogenabhängiger auch in Zukunft verbessern lässt, unterstützt Katrin Lompscher auch die noch sehr umstrittene Behandlung Heroinabhängiger mit Diamorphin: "Die Erfahrungen, die mit dem Modellprojekt gesammelt wurden, sind positiv und versprechen größere Erfolge für Schwerstabhängige als die Behandlung mit Methadon." Eine Behandlung müsse daher auf Bundesebene rechtlich ermöglicht werden. (am/ddp)

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