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Berlin: Liberale Landespolitikerrechnen sich zum Erfolg

Rexrodt und Lindner: In Berlin „überdurchschnittlich zugelegt“

Die Latte lag hoch: 18 Prozent wollte die FDP bundesweit holen. Am Ende waren es in Berlin magere 6,6 Prozent. Als einen Grund für den Fehlschuss nennt Martin Lindner, Berliner Fraktionschef der FDP, eben jene hochgelegte Latte: „Das Projekt 18 kam zum Ende des Wahlkampfes wie ein Fetisch rüber. Das hat uns geschadet.“

Aber selbst dann, wenn man 18 Prozent nicht als Maßstab nimmt, hätte Berlin den Liberalen mehr zu bieten gehabt. Das jedenfalls meint der Berliner Landesvorsitzende und Spitzenkandidat Günter Rexrodt. Berlin habe eigentlich ein zweistelliges Potential für die FDP, allerdings in einem schwierigen Umfeld. „Denn Berlin ist strukturell eher links“, sagt Rexrodt.

Und der Grund für das Versagen? Jürgen W. Möllemann habe der Partei die meisten Stimmen gekostet. „Unsere traditionellen Wähler im West-Berliner Bildungsbürgertum waren durch die Flugblatt-Kampagne von Möllemann am meisten irritiert“, sagt Rexrodt. Weshalb das Ergebnis im Westteil der Stadt für die FDP auch stagnierte.

Doch von Wundenlecken ist beim Spitzenpersonal der Berliner Liberalen keine Rede. Man ist trotzdem leidlich zufrieden mit dem Berliner Ergebnis, aber unzufrieden mit dem bundesweiten. „Wir haben überdurchschnittlich zugelegt“, sagt Fraktionschef Lindner. Und rechnet vor: Bundesweit habe die FDP im Vergleich zu 1998 etwa 20 Prozent gewonnen, in Berlin 34 Prozent. „Diese Ergebnisse werte ich auch als einen persönlichen Erfolg“, sagt Spitzenkandidat Rexrodt. Gerade im Osten registriere man einen deutlich Stimmenzuwachs – offenbar setze man im Osten bei der Beurteilung der FDP andere Prioritäten.

Das Ergebnis der Bundestagswahl werde sich negativ auf die Berliner Landespolitik auswirken, prophezeit Fraktionschef Lindner. Vor allem wegen des schlechten Ergebnisses für die Sozialisten. „Die PDS steht jetzt unter einem starken Druck, sich zu profilieren. Das bedeutet Stillstand für Berlin und den Abschied von der Haushaltskonsolidierung, die ja noch nicht mal richtig in Gang gekommen ist.“ Ingo Bach

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