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Berlin: Lieben und sich geliebt fühlen Eine Liturgie in der Heilig Kreuz Kirche

Das Kirchenschiff, die vielen Kinderstimmen, die Predigt: der Gottesdienst in der katholischen Heilig Kreuz Kirche in Wilmersdorf strahlte viel Helligkeit aus. Jeder, der zum ersten Mal von der Hildegardstraße in das Backsteingebäude kommt, das mit seinen hohen Giebeln eng wirkt, ist überrascht, wie geräumig die Hallenkirche innen in Wirklichkeit ist.

Das Kirchenschiff, die vielen Kinderstimmen, die Predigt: der Gottesdienst in der katholischen Heilig Kreuz Kirche in Wilmersdorf strahlte viel Helligkeit aus. Jeder, der zum ersten Mal von der Hildegardstraße in das Backsteingebäude kommt, das mit seinen hohen Giebeln eng wirkt, ist überrascht, wie geräumig die Hallenkirche innen in Wirklichkeit ist. Die Decke ist weiß getüncht, die Bänke sind aus hellem Holz, Licht von Kerzen und in die Decke eingelassenen Strahlern durchflutet den Raum.

Von der Sakristei hinter dem Altarraum ziehen um halb elf die Ministranten in ihren weißen, langen Gewändern und der Pfarrer in einem lilafarbenen Umhang in die Kirche ein. Jedem der über 100 älteren und jungen Besuchern ist klar: Nun geht es los. Da wir an diesem Sonntag in einer katholischen Liturgie sind, wird viel gesungen, oft im Wechsel zwischen Gemeinde und Kantor Dirk Elsemann auf der Empore, der zugleich der Organist ist. Mit solch einem Kantor bekommt die Messe gleich etwas Feierliches. Dreimal lesen Gemeindemitglieder aus der Bibel vor: aus einem Paulus-Brief, aus dem Matthäus-Evangelium und aus dem Alten Testament das Genesis-Kapitel über die Berufung Abrahams. Der soll seine Heimat und alles, was ihm lieb ist, verlassen. Denn Gott will, dass er zum Segen für die Menschen wird.

„Kennen wir Menschen, die ein Segen für andere sind?“, fragt Pfarrer Johannes Sciesinski zu Beginn seiner Predigt. Er ist eigentlich schon im Ruhestand, hilft an diesem Sonntag nur aus in Heilig Kreuz. Seine tiefe, eindringliche Stimme nimmt einen gefangen: Sie klingt nach Lebenserfahrung.

Zum Segen werde, wer nicht auf Anerkennung und Belohnung aus sei, sondern von sich selbst absehe und das Wohl anderer im Blick habe, sagt er. Aber nur wer sich geliebt fühle, von Gott angenommen, könne auch andere lieben. Man komme dahin über einen Prozess der Reife, sagt der Pfarrer, während dessen man das Geschenk der Liebe Gottes anzunehmen lerne.

Die Zeit vor Ostern könnte eine gute Zeit dafür sein, über diesen Weg einmal nachzudenken. Abraham ist ihn gegangen und hat mit 75 Jahren ein neues Leben begonnen. Er fühlte sich sicher in der Liebe Gottes.

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