
© dpa/Jörg Carstensen
Jahreswechsel in Berlin im Newsblog: Mindestens 30 Böller-Verletzte im Unfallkrankenhaus
Ein Mann erblindet, ein Haus unbewohnbar, 1900 Feuerwehr-Einsätze: Die Silvesternacht in Berlin hat viele Spuren hinterlassen.
Der Jahreswechsel von 2024 zu 2025 ist in Berlin ausgelassene Party und Großeinsatz zugleich. 4000 Polizisten und 1500 Feuerwehrleute sorgten für Sicherheit. Bis null Uhr blieb es weitgehend ruhig, danach eskalierte die Lage, die Polizei schritt energisch ein. Wir begleiten Silvester und Neujahr im Liveblog.
Mindestens 30 Böller-Verletzte im Unfallkrankenhaus Berlin
Nach Kritik an Böllerei: Mann in U-Bahn-Gleisbett gestoßen
Gefährliche Kugelbomben
Durch illegale Feuerwerkskörper - mutmaßlich sogenannte Kugelbomben - sind in der Neujahrsnacht in Berlin große Schäden entstanden und zahlreiche Menschen teils schwer verletzt worden. Was sie so gefährlich macht:
Kommentar: Der Silvester-Irrsinn muss endlich enden
Blick nach Brandenburg
Drei Festnahmen nach Kugelbomben-Explosion – Apotheke geplündert
Berlins Silvesterbilanz
Wegner: „Mit Kugelbomben auf Polizisten schießen – unfassbar“
Kugelbomben-Explosion in Schöneberg: 36 Wohnungen unbewohnbar
Fast 1900 Feuerwehr-Einsätze, 16 verletzte Einsatzkräfte
Die Hintergründe zum folgenreichen Wasserrohrbruch
Hunderttausende Berliner waren vom großen Wasserrohrbruch am Silvesterabend betroffen. Wie konnte das passieren? Und warum kam die amtliche Warnung so spät? Lesen Sie die Hintergründe im Bericht unsere Redakteurs Jörn Hasselmann.Rauch aus Kellerbrand strömt in Wohnungen: Drei Verletzte in Reinickendorf
Die BSR räumt bereits auf
Auch die Einsatzkräfte in Orange sind auf Berlins Straßen schon unterwegs: Die Berliner Stadtreinigung hat damit begonnen, den Müll des Jahreswechsels zu beseitigen.Ein Toter und Verletzte bei Böller-Unfällen in Brandenburg
Unfallkrankenhaus: 15 Böllerverletzte, allein fünf durch Kugelbomben, ein Mann verliert Augenlicht
Die vorläufige Silvesterbilanz
Ein schwer verletzter Polizist in Prenzlauer Berg, ein entglaster Straßenzug nach der Explosion einer Kugelbombe, ein evakuiertes Haus in Schöneberg und 330 Festnahmen – das ist die vorläufige Silvesterbilanz.
In der Silvesternacht ist in Berlin ein Polizist schwer verletzt worden. Das sagte Polizeisprecher Florian Nath dem Tagesspiegel. Um ein Uhr wurde der Beamte an der Kreuzung Prenzlauer Allee, Danziger Straße nach ersten Erkenntnissen der Polizei von einem mutmaßlich illegalem Feuerwerkskörper am Bein getroffen.
Der Polizist blutete sehr stark, deshalb bestand der Verdacht, dass lebenswichtige Blutgefäße beschädigt worden sein könnten. Ein Beamter mit Sanitäterausbildung legte seinem Kollegen einen sogenannten Tourniquet an, um den Blutfluss ins Bein zu stoppen.
Zur Erklärung: Wenn etwa durch einen Messerstich ins Bein die Arterie verletzt wird, verbluten die Opfer und sterben binnen weniger Minuten.
Der Polizist ist in ein Krankenhaus gebracht und dort notoperiert worden. Bei demselben Einsatz in Prenzlauer Berg ist auch eine Polizistin verletzt worden. Splitter trafen laut Sprecher Nath ihre Hand.
„Das ist einer der Tiefpunkte des heutigen Abends“, sagte Nath. Polizisten seien bei dem Einsatz auf der Kreuzung von umstehenden Personen angegriffen worden.


„So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagte ein Beamter. Auf der Hauptstraße hätten sich den ganzen Abend schon Gruppen mit Böllern beschossen. Zum Zeitpunkt der Detonation sei seine Einheit nur zehn Meter entfernt gewesen. „Wären wir nur ein paar Meter weiter gewesen, hätte es uns voll erwischt.“ Ein anderer Beamter sagte: „Sowas haben wir noch nicht erlebt. Die haben Silvester mit Krieg verwechselt.“
Das Haus in der Vorbergstraße 1 wurde von der Polizei evakuiert, für die Bewohner stellte die Feuerwehr einen Kältebus bereit. Auch eine Familie mit kleinem Kind musste dort in den frühen Morgenstunden Zuflucht suchen.
Nach Angaben der Polizei mussten Kriminaltechniker anrücken, um weitere Gefahren auszuschließen. Auch die Fenster einer Apotheke gegenüber gingen zu Bruch.

Bis drei Uhr seien etwa 330 Personen festgenommen worden, sagte Polizeisprecher Nath. In den Böllerverbotszonen am Alexanderplatz, im Steinmetzkiez in Schöneberg und im Reuterkiez in Neukölln sei es weitgehend ruhig geblieben. Es habe dort keine größeren Zwischenfälle gegeben.
Allerdings seien drumherum immer wieder Rettungskräfte der Feuerwehr und Polizisten „immer wieder mit Pyrotechnik beschossen worden“, sagte Nath. Bis zum Jahreswechsel sei es weitgehend ruhig gewesen, zwischen null und zwei Uhr sei Polizei besonders gefordert gewesen. Wo es Angriffe gegeben habe, sei die Polizei sofort energisch eingeschritten. Das zeigen auch Videos in den sozialen Medien.
Die Polizei habe nach vorläufiger Bilanz Verstöße gegen das Sprengstoff- und Waffengesetz festgestellt, sagte Nath. Es habe nur wenige Gewaltdelikte und einige Widerstandshandlungen gegen Beamte gegeben. Die Polizei sei vorbereitet gewesen und habe Gewalt unterbunden.
Scheiben in mehreren Wohnungen durch Detonation gesprungen
In Schöneberg gab es gegen zwei Uhr früh eine heftige Detonation im Bereich Vorbergstraße/Belziger Straße. Anwohner berichteten von gesprungenen Fenstern und herumfliegenden Glassplittern. Die Polizei sprach von einer Kugelbombe und vier Verletzten. Unter anderem seien auch alle Fenster einer Apotheke zerstört worden. Die Ermittlungen dauern an.- showPaywall:
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